Johannes Heesters wird 102 Jahre alt Johannes Heesters wird 102 Jahre alt: Eine Legende träumt und trainiert

Berlin/dpa. - Bob Hope, der 100wurde, hat er längst hinter sich gelassen, nur Elisabeth (Rosa)Albach-Retty wurde 105. Die Großmutter von Romy Schneider gab ihrenspäten Memoiren dann auch den Titel «So kurz sind 100 Jahre».
Generationen von Fans ist «Jopie» in unsterblicher Erinnerung, wieer mit seinem Frack und weißen Seidenschal und dem Champagnerglas inder Hand die pure Lebensfreude verkörpernd die Showtreppe singendherunterspringt und Lieder singt wie «Ich knüpfte manche zartenBande» oder «Man müsste Klavier spielen können». Gesprungen wirdjetzt weniger, aber auch so hat Heesters wie bisher in jedem Jahrschon wieder beachtliche, auch strapaziöse Auftritte auf der Bühneoder vor der Fernsehkamera brav absolviert, unterstützt von seinerFrau Simone Rethel - angefangen von der Silvestergala im PotsdamerHans-Otto-Theater bis zur Lehar-Gala im Neustrelitzer Landestheaterin Mecklenburg-Vorpommern.
Jetzt geht es im Dezember gleich nach dem 102. Geburtstag nachWien zu TV-Aufnahmen, anschließend weiter nach Köln zu einer Galaund im Frühjahr 2006 gibt es wieder eine kleine Solo-Tournee mitseinem Pianisten. «Nebenbei» soll im Frühjahr auch eine CD mit neuenLiedern erscheinen, wie der am Starnberger See lebende Schauspielerund Sänger («Heut geh' ich ins Maxim») der dpa kurz vor seinemGeburtstag sagte.
«Mir geht's sehr gut und ich bete zu Gott, dass ich noch ein paarJahre länger leben darf. Ich tu ja auch was dafür, zwei Mal in derWoche Fitness-Training mit 30 kg schweren Gewichten und natürlichtäglich mein Knoblauch.» Das fällt ihm nicht immer leicht, wieHeesters einräumt. Er will aber «noch mindestens zehn Jahre leben»und noch «ein paar spannende Sachen erleben». Den Herrgott darumanbetteln dürfe er natürlich nicht, sagt Heesters. «Aber ich habe ihndarum gebeten, ich würde mich sehr freuen.» Wenn alles gut geht,klappt es auch noch mit dem Wunsch des aus Holland stammendenOperetten-Altmeisters nach Tickets für ein «WM-Finale Deutschlandgegen Niederlande». «Ein Traum», wie er sagt.
«Ohne Arbeit würde ich mich langweilen und krank werden», meintHeesters immer wieder. Dann kämen die «dunklen Gedanken» und dieFrage: «Wozu bist du denn noch da?» Als er die 100 hinter sichgelassen hatte, sagte Heesters einmal rückblickend: «Ich bin gutdurchgekommen. Es war ein großes Abenteuer.»