Jimi Blue: Ein «Wilder Kerl» tobt sich als Musiker aus
Berlin/dpa. - Jimi Blue Ochsenknecht gehört zu den «Wilden Kerlen». Als Hauptdarsteller in der gleichnamigen Jugendfilmreihe wurde der Sohn von Schauspieler Uwe Ochsenknecht bekannt. Nun will sich der «Wilde Kerl» auch als Musiker austoben.
Den Sprung von der Kinoleinwand auf die Konzertbühne machte der 15-jährige schon Mitte Oktober bei den «Nick Kids' Choice Awards» in Bottrop. Dort trat er neben Teenie-Bands wie US 5 auf und sang seine Debütsingle «I'm lovin'... (l.r.h.p.)». Jetzt ist sein erstes Album unter dem Titel «Mission Blue» erschienen.
Wie der Vater so der Sohn: Beim Namen Ochsenknecht denken die meisten Erwachsenen an Vater Uwe, an dessen schnoddrige Spielweise in «Schtonk!» oder der Proll-Komödie «Fußball ist unser Leben». Oder an dessen Musik mit seiner Rockband.
Nun macht es Ochsenknecht junior seinem Vater nach. Er gab in den «Wilden Kerlen» den eigenwilligen, launischen Anführer eines jungen Fußballteams. Das hat ihm eine stetig wachsende Fangemeinde ganz besonders unter Mädchen eingebracht. «Ich weiß nicht, wie viele Mädchen in mich verliebt sind, aber ein paar dürften es schon sein», sagt der 15-Jährige mit einem Augenzwinkern im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Im Internet gibt es Fanseiten namens «Jimi Sweet», auf YouTube haben Fans Videos über ihn zusammengeschnitten.
«Die Musik von meinem Vater ist nicht so mein Geschmack», sagt Jimi Blue. Er höre eher HipHop und Pop statt Rock. Er wirkt wie ein Junge, der auf dem Schulhof nicht allein steht und zur Pausenstulle stets eine Milchschnitte dazu bekommt. Seine Klamotten - zerrissene Jeans, Turnschuhe, schiefes Baseballcap - geben ihm ein passendes Outfit als kommender Bühnenrowdy. Die Schulhofzeiten sind für ihn aber vorbei: Im Sommer machte er seinen Hauptschulabschluss, mit einem Privatlehrer lernt er nun für die mittlere Reife.
«Jimi Blue» - bei so einem Namen ist die Künstlerkarriere programmiert: Schließlich ist er nach der Rocklegende Jimi Hendrix benannt. Sein zweiter Vorname «Blue» erinnert an seine Geburt. «Damals hat sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt und er sah so blau aus», sagt seine Mutter Natascha. «Jimi Blue so steht es in seinem Ausweis», sagt sie.
Für Universal Music war es ein geschickter Schachzug, Jimi Blue unter Vertrag zu nehmen. Seine Single ist seit Wochen weit oben in den Charts. Besonders beim jüngeren Publikum kommt die Musik gut an. Bei seinem Bühnenauftritt bei den «Nick Kids' Choice Awards» jubelten ihm Hunderte Jungen und Mädchen zu, obgleich er sich auf der Bühne noch etwas unbeholfen bewegte.
Seine Lieder sind musikalisch nicht unbedingt etwas Neues. «Ich liebe kleine, rote Hotpants», heißt übersetzt der Liedtext seiner Single «I'm lovin' l.r.h.p.», das etwas an das Lied «Yeah» von US-Musiker Usher erinnert. Auch die übrigen Lieder des Albums «Mission Blue» sind ein ziemlich beliebiger Mix aus R&B, HipHop und Dance. Der Einfluss von Ochsenknechts Vorbildern Justin Timberlake und Pharell Williams ist deutlich erkennbar.
Im Radio läuft seine Musik häufig auf Sendern wie «Radio Teddy». Es klingt ein bisschen merkwürdig, wenn sich siebenjährige Kinder seine harte Musik mit englischen Schmuddeltexten wünschen und anschließend das Kinderlied «Lieblingsfarbe Bunt» gespielt wird. So ganz ist Jimi Blue noch nicht in der Erwachsenenwelt angekommen. Aber es ist ein Anfang.