Jenny Gröllmann Jenny Gröllmann: «Mein Name ist missbraucht worden»

Berlin/Hamburg/dpa. - «Ich muss mich nicht rechtfertigen, weil ich weiß,dass das, was da ist, nicht die Wahrheit ist - mein Name istmissbraucht worden, das ist alles», sagte sie dem in Hamburgerscheinenden Magazin «Stern».
Das jüngste Urteil gegen Mühe («Das Leben der Anderen»), derGröllmann nicht mehr als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) der DDR-Staatssicherheit bezeichnen darf, sei für sie «ein erster Schritt zumeiner Rehabilitierung». Das Berliner Landgericht hatte in seinemUrteil Anfang Juli argumentiert, es gebe starke Indizien für eine IM-Tätigkeit Gröllmanns. Mühe habe aber nicht ausreichend glaubhaftmachen können, dass seine Behauptungen stimmten.
Bei den Recherchen in den ohne ihr Wissen angelegten Stasi-Aktenhabe sie bei einem Abgleich der angeblichen Stasi-Treffen mit ihrenTheaterauftritten herausgefunden, dass fünf dieser Treffsnachweislich nicht stattgefunden haben könnten, sagte Gröllmann.
Mühe hatte sich auch darüber beklagt, dass seine damalige Frau niemit ihm über ihre angebliche Stasi-Tätigkeit gesprochen habe. «Es wareinfach nicht möglich, miteinander zu sprechen, obwohl es mein Wunschgewesen wäre», meinte die schwer krebskranke Schauspielerin jetzt.Mühe und Gröllmann waren bis zu ihrer Scheidung 1990 sechs Jahre langverheiratet.