Isgaard mixt Klassik und Pop
St. Peter-Ording/dpa. - Seit Jahren gilt die in Hamburg und in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) lebende Sängerin Isgaard als Geheimtipp. Nach vier Jahren Pause überrascht die 36-Jährige ihre Fans jetzt mit ihrem dritten Album «Wooden Houses».
Musik bestimmte schon in der Jugend Isgaards Leben. «Wenn andere in die Disco gingen, saß ich zu Hause mit meiner Freundin und habe gesungen», erinnert sie sich. Ihre ersten Auftritte hatte sie mit dem Kirchenchor. Entdeckt wurde sie jedoch erst Jahre später von ihrem Freund, einem Musiker. «Er hörte mich in der Badewanne singen», erzählt sie mit leisem Lachen.
«Von meiner Seele her bin ich eine Rock-Röhre, aber der liebe Gott wollte es anders und hat mir eine klare Engelsstimme gegeben», sagt Isgaard: «Ein leichter, lyrischer Sopran mit Koloraturfähigkeit, der drei Oktaven umfasst.» Deshalb studierte sie klassischen Gesang in München und Hamburg. «Nebenher arbeitete ich mit Pop-Produzenten, so dass ich mehr in Studios war als im Studium», sagt sie.
Isgaard verbindet in ihrer Musik ungeniert und ungekünstelt Klassik mit Pop. «Musik ist eine Art Ursprache, die dem Transport von Emotionen dient», sagt sie. Sie liebt es, im Studio zu stehen und die Songs einzusingen. «Und es ist ein Superspaß, wenn man auf der Bühne steht und das Publikum begeistert», schwärmt sie. Nur das Liedermachen selber ist für die Künstlerin kein leichter Spaß, sondern knallharte Arbeit. «Da kämpfe ich verbissen, bis ich das Optimum erreicht habe.»
Diese Kämpfe ficht sie seit ihrem Studium aus. «In meinem ersten Song ging es um meine Verlassenheitsängste», erinnert sie sich. «Shadows» hieß er und wurde nie veröffentlicht. Mittlerweile ist Isgaard seit mehr als einem Jahrzehnt im Musikgeschäft. 2001 nahm sie mit der Electronica-Formation Schiller die Stücke «Ein schöner Tag» und «Dream Of You» auf, die mit einem Echo prämiert wurden. 2003 veröffentlichte sie ihr erstes Solo-Album «Golden Key», das in diversen exotischen Charts wie den Philippinen in die Top 10 kletterte.
Bei der deutschen Vorentscheidung des Grand Prix erreichte sie mit einem eigenen Song den siebten Platz. 2004 folgte ihr zweites Solo-Album «Secret Gaarden». Nach einer längeren Experimentierphase folgte 2007 die Filmmusik zu Stefan Erdmanns Naturfilm «Island 63° 66° N». In ihrem neuen Album reichert Isgaard den teilweise ekstatischen Gesang mit neuen Arrangements an. Dabei sorgen neben klassischen Instrumenten wie Cello und Violine auch E-Gitarrenklänge und rockiges Schlagzeugspiel für Abwechslung.