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Interview mit einer Musikerin Interview mit einer Musikerin: Cindy feiert ohne Bert Geburtstag

25.01.2008, 07:24
Die Schlagersängerin Cindy Berger (eigentlich Jutta Berger, geborene Gusenburger) posiert in Donaueschingen für den Fotografen. (Foto: ddp)
Die Schlagersängerin Cindy Berger (eigentlich Jutta Berger, geborene Gusenburger) posiert in Donaueschingen für den Fotografen. (Foto: ddp) ddp

Zweibrücken/ddp. - Nach der privaten Trennung des Paares im Jahr 1988 gingCindy Berger, deren bürgerlicher Vorname Jutta ist, auch künstlerischeigene Wege. Mitte der 90er Jahre fanden Cindy&Bert als Gesangsduowieder zusammen. Sie ist aber nach wie vor auch als Solokünstlerinunterwegs. Ende Januar kommt ihr Album «Von Zeit zu Zeit» auf denMarkt, für das sie erstmals selbst alle Texte geschrieben hat. AmSamstag (26. Januar) feiert die Sängerin ihren 60. Geburtstag.ddp-Korrespondentin Susann Huster sprach mit ihr über die Hochs undTiefs ihrer 40-jährigen Gesangskarriere.

ddp: Mehr als vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit im unsicheren Musikgeschäft. Denken Sie an einen Moment ihrer Karriere besondersgern zurück?

Berger: Es gibt für mich sehr viele Höhepunkte. Am angenehmstenwar für mich, dass ich schon in jungen Jahren viel von der Weltgesehen habe, unter anderem durch unsere Engagements aufKreuzfahrtschiffen. Es gibt inzwischen nur wenige Länder, die ichnoch nicht kennengelernt habe. Das ist ein großes Geschenk.

ddp: Woran denken Sie nicht so gern zurück?

Berger: Eine große Enttäuschung war für uns der Grand Prix 1974 inBrighton. Da haben wir gemeinsam mit noch vier Ländern den letztenPlatz belegt und waren am Boden zerstört. Damals hat Abba gewonnen.Schon bei den Proben merkten wir, dass wir als blutige Anfänger keineChance hatten. Danach hatten wir das Gefühl, unser Land miesvertreten zu haben. Zum Glück hat uns das deutsche Publikum nachunserer Rückkehr nicht ausgepfiffen, sondern Mut gemacht. Außerdemhatten wir damals den Hit «Spaniens Gitarren». Der hat uns da rausgebracht.

ddp: Funktioniert heute die berufliche Partnerschaft mit Bert, dieprivat in die Brüche gegangen ist?

Berger: Ja, natürlich. Da glätten sich die Wogen. Wir haben nachunserer Scheidung einen Kaffee zusammen getrunken und sind sehr gutdamit klar gekommen. Unser Sohn war damals elf und hat - wie erselbst sagt - nicht unter der Scheidung gelitten. Bert und ich waren20 Jahre verheiratet. Da hatten wir auch sehr glückliche Zeitenzusammen. Nur die Presse hat nach der Scheidung viele unschöne Dingeüber uns geschrieben, die wir nie gesagt haben. Deswegen gab es eineZeit, in der wir uns sehr gemieden und sieben Jahre nicht zusammengesungen haben.

ddp: Wie wurde das Gesangsduo Cindy&Bert wieder vereint?

Berger: Mitte der 90er Jahre hat uns Dieter Thomas Heck gefragt,ob wir bei der «Super-Hitparade» noch einmal «Immer wieder sonntags»singen können. Bert und ich haben zugesagt, denn wir verstanden uns,haben oft telefoniert. Das Publikum hat uns damals mit offenen Armenempfangen, und so wurden weitere Sendungen daraus. Wir sind langsamwieder reingekommen.

ddp: Neben Ihren Auftritten mit Bert arbeiten Sie auch weiter alsSolokünstlerin. Was erwartet Ihre Fans neben dem neuen Album inZukunft?

Berger: Derzeit bin ich bis in den Mai hinein mit Bert auf Tourneemit der «Volkstümlichen Starparade». Durch mein neues Soloalbum habeich auch zahlreiche Fernsehauftritte. Außerdem bin ichGesellschafterin eines neuen Lokalradios in Saarbrücken, wo nurdeutschsprachige Musik gespielt wird. Wir haben uns mit unseremKonzept um die Frequenz beworben und den Zuschlag bekommen.Sendestart ist im März. Wenn möglich, will ich fast täglich dortmoderieren.

ddp: Wie werden Sie ihren 60. Geburtstag verbringen?

Berger: Wir sind zu dem Zeitpunkt gerade auf Tournee. Am 26.Januar habe ich aber frei und fahre am Tag zuvor nach der Show zumeiner besten Freundin nach Berlin. Auch mein Lebensgefährte, meineMutter, mein Sohn und meine Tochter kommen mit dem Flugzeug nachBerlin, und wir werden dort hoffentlich alle zusammen einen schönenTag verbringen. Große Partys mag ich nicht, weil man sich da mitniemandem richtig abgeben kann. Ich bin mehr für die intensiverenGespräche.