Ingrid Bergman Ingrid Bergman: Vor 25 Jahren starb die Frau mit der sinnlichen Ausstrahlung
Stockholm/dpa. - Kurz vor dem 25. Todestag der Schauspielerin am 29. August ist nun auch Meisterregisseur Ingmar Bergman gestorben, der über diese einzige Zusammenarbeit beider schrieb: «Sie erklärte, die Geschichte sei ziemlich traurig und könne es vertragen, mit ein paar Späßen aufgepeppt zu werden.» Zu diesem Zeitpunkt wusste Ingrid Bergman, dass ihre Krebserkrankung nicht mehr heilbar war.
Vier Jahre später starb sie an ihrem 67. Geburtstag in London an den Folgen von Brustkrebs. Für die Filmwelt unsterblich wurde die Skandinavierin als Ilsa Lund neben Humphrey Bogart in «Casablanca» (1942). Ihr «Play it, Sam» (»Spiel es, Sam») an den Pianisten in Rick's Bar hat sich nach Meinung eines Kritikers vor allem deshalb so unauslöschlich ins kollektive Filmgedächtnis eingebrannt, weil Bergmans Gesicht eine «einmalige Mischung aus Unschuld und Sinnlichkeit» ausstrahlte.
In 30 Jahren Hollywood brachte ihr das drei Oscars ein. Ingrid Bergman wurde 1915 in Stockholm als Tochter eines schwedischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, die drei Jahre später starb. Nach der Schauspielschule und ersten Filmerfolgen in der Heimat wagte sie 1939 den Sprung über den Atlantik. In Hollywood erkannten nicht alle die sinnlich-unschuldige Ausstrahlung der Schwedin. David Selznick, Produzent von «Vom Winde verweht», meinte: «Sie hat eine viel zu große Nase, schiefe Zähne und unmögliche Augenbrauen.»
Aber dann kam «Casablanca» und mit dem Film der Weltruhm. Nun kann sich Bergman ihre Rollen aussuchen, bekommt 1945 den ersten Oscar für den Thriller «Gaslight» und wird die bestbezahlte Schauspielerin der Welt. Feindselig reagieren Branche, Medien und Fans, als Bergman ihren schwedischen Mann 1949 verlässt, um in Italien mit dem Regisseur Roberto Rossellini zusammenzuleben.
Nach der Trennung von Rossellini sieben Jahre später gibt es ein Comeback in Hollywood. Für «Anastasia» erhält sie 1956 ihren zweiten Oscar. Den dritten gibt es 1975 für eine Nebenrolle in «Mord im Orientexpress». Nach ihrem Tod wird ein Teil der Asche vor Schwedens Küste über der Ostsee ausgestreut, der Rest auf dem Norra-Friedhof in Stockholm beigesetzt.