«Inglourious Basterds» «Inglourious Basterds»: Rächer Tarantino lässt Hitler töten
BERLIN/DPA. - "Ja, man könnte schon sagen, dass das ein Rache-Film ist", sagte der 46-jährige Tarantino ("Pulp Fiction") zur Deutschlandpremiere seines Werkes am Dienstagabend in Berlin.
Tarantino hatte die ganze internationale Schauspielercrew mitgebracht ins Theater am Potsdamer Platz. Mit begeistertem Applaus feierten die rund 2 000 Premierengäste Hollywoodstar Brad Pitt und seine Mitspieler Christoph Waltz, Til Schweiger, Daniel Brühl, Diane Kruger, Martin Wuttke, Sylvester Groth, Gedeon Burkhard, Christian Berkel und August Diehl. "Das ist ein Gefühl wie Nachhausekommen!", rief Tarantino, der seinen Film über die "unrühmlichen Bastarde" in den Babelsberger Filmstudios sowie an Schauplätzen in Berlin, Brandenburg und Sachsen gedreht hatte. Auch Pitt freute sich, wieder in Deutschland zu sein. "Mir gefällt es hier. In Berlin habe ich viele Freunde - eine schöne Stadt, gutes Essen." Seine Frau Angelina Jolie und die Kinder hatte der US-Star dieses Mal allerdings daheim gelassen.
Pitt spielt in dem actionreichen Werk den Anführer einer amerikanisch-jüdischen Soldatengruppe, die Jagd auf Nazis macht und deren Skalps sammelt. Brühl verliebt sich in dem Film als NS-Kriegsheld im besetzten Frankreich in eine jüdische Kinobesitzerin. Wuttke gibt einen teuflisch lachenden Hitler. Groth spielt nach Dani Levys "Mein Führer"-Komödie bereits zum zweiten Mal Goebbels. Und Schweiger tritt als fanatischer deutscher Nazi-Jäger auf. Die herausragendste Rolle aber hat Waltz, der einen ebenso charmanten wie sadistischen SS-Mann verkörpert. Dafür wurde der gebürtige Österreicher im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet. Am Ende des Films treffen alle Protagonisten in einem kleinen Pariser Kino aufeinander, wo ein Anschlag Hitler und seine Mannen töten soll.
Geschichte so realistisch wie möglich nachzuerzählen, sei nicht Aufgabe des Kinos, sagte Waltz. "Ich halte es nachgerade für verantwortungslos und frevelhaft, Filme zu machen, die den Anschein erwecken sollen, von der Wahrheit zu handeln." Spielfilme seien dazu da, dem Zuschauer eine neue Perspektive zu ermöglichen.
Der Film kommt am 20. August in die deutschen Kinos.