1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!": "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!": Wir stellen die neuen Dschungelcamp-Teilnehmer vor

"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!": Wir stellen die neuen Dschungelcamp-Teilnehmer vor

Von Annika Leister 14.01.2015, 12:45
Alle Teilnehmer von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" in der Übersicht.
Alle Teilnehmer von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" in der Übersicht. RTL Lizenz

Köln - Kaum zu glauben, aber am Freitag beginnt tatsächlich schon die neunte (!) Staffel des RTL-Dschungelcamps. Viele der diesjährigen Teilnehmer sind nur ausgewiesenen Branchenkennern bekannt – wir stellen daher jene elf Personen vor, die in diesem Jahr den Thron besteigen möchten. Beginnen wir mit...

Aurelio Savina

Gab vergangenen Sommer inmitten einer Männerschar, die wesentliche Teile der Evolution infrage stellte, den größten und offensichtlichsten Macho. War mit diesem Gebaren im Kontext der balzenden Gockelschar von „Die Bachelorette“ so etwas wie Sarah Knappik und Georgina Fleur im „Dschungelcamp“: unfassbar lästig für die Zuschauer, immens wichtig fürs Spiel; RTL braucht Gestalten, an denen man sich reiben kann. Ist dafür die Idealbesetzung, dieser Aurelio. Hat mit seinen 1,93 m viel Volt im Bizeps, aber wenig Strom in der Birne. Hat außerdem: mordsmäßig Glück. Merkt davon nämlich nichts.

Ist als gebürtiger Gevelsberger mit italienischen Wurzeln selbstbewusst bis zum Gehtnichtmehr und selbstverliebt bis dorthinaus. Mag Tiervergleiche. Setzte diese häufig ein, gerne auch mit dezenten Schwächen beim bestimmten Artikel: „Der Löwe (Aurelio himself, logo) frisst den Schaf (alle anderen Bewerber)“. Saß, was er ziemlich gut hinbekam, bei „Die Bachelorette“ am Pool in der prallen portugiesischen Sonne. Hatte dabei ein Ego so groß wie drei Flugzeugträger. Sang die Bachelorette mit einem Lionel-Richie-Song an: „Hello, is it me youre looking for?

Abend für Abend sehen sich unsere Autoren Annika Leister, Philip Sagioglou und Martin Weber ab Freitag bis zum 31. Januar das RTL-Dschungelcamp an. In einem Briefwechsel tauschen sie sich täglich über ihre Erlebnisse aus - und schreiben sich ihren Schmerz von der Seele.

War, bevor er Lionel Richies Schmachtgesang schändete, als Fotomodell und Pornodarsteller unterwegs. Spricht, wie alle Intellektuellen mit einer gewissen Geistesschärfe (Lothar Matthäus, Winnetou) von sich selbst gerne in der dritten Person: „Der Mann Aurelio“. Hält sich selbst für einen Berufsbeischläfer. Ist aber eher der Laubbläser unter den Testosteronschleudern.

Macht viel Lärm, bringt auf Dauer aber wenig. Wie sagte doch einst der Filmemacher Joel Coen in einem Interview mit dem SZ-Magazin?!: „Es ist nun mal unwiderstehlich lustig, wenn sich Leute mit beschränkter Intelligenz für clever halten.“ Prognose: Wird, wenn er nur einigermaßen so ist, wie er nun mal ist, von den Zuschauern für sämtliche Dschungelprüfungen der ersten Woche gewählt. (MaW)

Lesen Sie auf der folgenden Seite:
Patricia Blanco

Patricia Blanco

Hat unter anderem das Problem, das auch Allegra Curtis, Kandidatin in der Version 2013, hatte und sicher noch hat: Patricia Blanco ist die Tochter eines berühmten Vaters. Ihr Erzeuger ist der Testosteron-Bomber unter den Schlagersängern, Roberto „Der-Puppenspieler-von-Mexiko-ein bisschen-Spaß-muss-sein“ Blanco.

Kann ihren Herrn Papa, der ob seines künstlerischen Werks und moosdoofer Sprüche – „Wir Schwarzen müssen zusammenhalten“ – von der CSU zum Ehrenmitglied ernannt wurde, absolut nicht verknusen. War im Rosenkrieg der Eltern nach deren 40-jähriger Ehe definitiv das zarteste Pflänzchen. Hat heute keinen Kontakt mehr zum Vater. Wohnt im Alter von 43 zusammen mit Mutter und zwei Hunden in der Nähe von Nizza.

Kämpft da und anderswo auf der Welt ihren größten Kampf: den gegen ihr Übergewicht. Konnte diesbezüglich im vergangenen Jahr einen großen Erfolg einheimsen. Nahm 40 Kilo ab. Ist jetzt runter auf 70. Und außerdem ausgebildete Hotelfachfrau. Wohnte als solche 2009 im „Big Brother“-Haus. Reduzierte ihr Gewicht auch schon im Farbfernsehen. Bisschen blöde bloß, dass „Big Stars – Promis specken ab“ nie ausgestrahlt wurde.

Immerhin: Das wird Patricia Blanco bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ nicht passieren. Hat im Gegensatz zu Allegra Curtis („Schmuckdesignerin auf Mallorca“), deren Vater immerhin Tony Curtis war, keinen Wikipedia-Eintrag. Feiert im „Dschungelcamp“ ihren Geburtstag. Wird am 18. Januar 44. Und hat uns bis dahin sicher schon viel zu viel von ihrer nie endenden Kindheit als Tochter eines berühmten – pardon: gesichtsbekannten – Vaters erzählt. Auf einer Skala von eins bis zehn: Siegchancen null, Nervensägenpotential acht. (MaW)

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Benjamin Boyce

Benjamin Boyce

War in den 90ern einer dieser Boygroup-Boys, die für Kreischalarm in trommelfellgefährdender Lautstärke sorgten. Bildete an der Seite von Bastiaan Ragas, Eloy de Jong und Lee Baxter die Gruppe „Caught in the act“. Unter jenen, die prägenden Songs wie „Love Is Everywhere“ nicht allzu viel abgewinnen konnten, auch in Erinnerung als… nun ja: „Kotz in die Ecke“. Immerhin: mehr als 20 Millionen verkaufte Platten.

Hat seiner Tochter den A-Promi-Kindernamen Natalia Sofi Louis mit auf den Weg gegeben haben. Mit seiner Solo-Karriere war er aber so (un-)erfolgreich, wie es auch seine Dschungelprüfungen wohl  sein werden, wo er doch sagt, Ratten, Mäuse, Kakerlaken und Spinnen seien eine Herausforderung für ihn. Bei der Generation Ende 20 bis Mitte 30 ist der Brite in seiner Wahlheimat im Rheinland bemerkenswerterweise immerhin noch so prominent, dass er als Gast-Act auf der Trash-Island-Party vor zwei Jahren das Kölner Bootshaus füllte. Potenzieller Kandidat für die Fußstapfen von entweder Jochen Bendel („Der Verständnisvolle“) oder Mola Adebisi („Der Sich-selbst-zu-wichtig-nehmende“). Wird erst einmal Freude daran haben, sich die Namen der werten Kollegen der XYZ-Prominent zu merken: „Ich muss gestehen, auf den Fotos habe ich alle nicht gekannt.“

Allerdings hat der smarte Mister Boyce eine der großen Persönlichkeiten der Dschungel-Historie auf seiner Seite. Jay Khan himself, 2011 grandioser Vierter, sagt: „Für mich zählt da natürlich auch die Boyband-Solidarität.“ Und schleudert auch gleich Expertentipps um sich: „Viele Leute werden sich nicht mehr so richtig an ihn erinnern. Er muss sich erst mal wieder in die Gedächtnisse pressen.“

Danke für alles, Jay.

Benjamin Boyce jedenfalls könnte die Erfahrung helfen – der Mann weiß, wie er in Erinnerung bleibt. Ein vor Freude weinendes Mädchen wird jedenfalls nicht vergessen haben, wie er ihr 1998 in einer Talkshow eine eigens gekaufte Weste aus Südafrika schenkte. Ja, das klingt auf so vielen Ebenen absurd – wir verstehen, wenn Sie das nicht glauben können/möchten. (sag)

Aber sehen Sie selbst:

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Sara Kulka

Sara Kulka

Das kann lustig werden: Die GNTM-Fünfte mit Stripclub-Vergangenheit philosophiert gern, und das mit Vorliebe über... sagen wir es, wie es ist: übers Poppen. Dabei kommen schonungslose Enthüllungen heraus. Kleine Auszüge aus „Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika“, der RTL-Show, bei der sich Kulka 2013 gegen elf Kandidatinnen durchgesetzt und den „Goldenen High Heel“ gewonnen hat:

- „Ich liebe es, über Sex zu reden“
- „Das ganze Leben ist auf Sex aufgebaut. Alles dreht sich um dieses Spiel, den Machtkampf.“
- „Jeder hat hier einen Dildo mit.“
Und, unser Highlight:
- „Ich könnte die ganze Zeit von Pimmeln reden.“

Aber es ist ja nicht so, als sei der Sex-Talk alles, was Miss Kulka, Mutter einer einjährigen Tochter, drauf hat. Sie hat auch ein gutes Herz. Manchmal jedenfalls. Zu ihrer Zeit als Heidi-Klum-Azubine appellierte sie wegen Mobbing-Attacken einst an den „Sozialismus“. Vielleicht fordert sie im Dschungel dann zu Liberalismus auf. Wobei wir ihr eher zutrauen, sich im Camp als Anhängerin des Anarchismus zu outen.

Wäre jedenfalls ein Wunder, wenn kein Kleinkrieg (zu Deutsch: Bitchfight) zwischen ihr und Tanja Tischewitsch ausbricht. Nicht bloß, weil Sara stets sehr (sehr, sehr) deutlich sagt, was sie gerade denkt. Sondern auch, weil sie im Camp auf zwei ihrer liebsten Kostbarkeiten verzichten muss und dementsprechend gereizt sein könnte: „Wodka und Bier – das gehört schon sehr mit zum Leben“, hat sie einmal gesagt. Hach, das wird ein Fest. (sag)

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Angelina Heger

Angelina Heger

Bekannt als „Bachelor“-Finalistin und aus „Promi Shopping Queen“. Freut sich über Aufmerksamkeit jeder Art und hat die Sache mit dem Aus-sehr-wenig-ganz-viel-machen gut drauf. Die Blondine kann sich immerhin über fast 800.000 Facebook-Fans freuen – zum Vergleich: Benjamin Boyce hat gerade die 6000er-Marke überschritten. Frau Heger hat ihren Körper extra fürs Camp gestählt, jetzt spricht die 22-Jährige von ihrem Bauch als ihr „ganzer Stolz“. War beim „Bachelor“ im vergangenen Januar erstmals überhaupt in einer TV-Show zu sehen und knutschte als Erste mit dem Objekt der Begierde herum. So bleibt man in Erinnerung.

Gibt sich gern als unschuldiges Mäuschen, weiß aber mit Reizen zu spielen. Wie bei ihrem Ice-Bucket-Challenge, bei dem sie sich gekonnt in weißer Bluse inszenierte. War wohl gerade nichts anderes im Schrank. Studiert Sozialpädagogik oder hat das mal getan – setzt jetzt, so scheint es, voll auf die Unterklassen-Prominenz-Schiene. Hat einen großen Schritt gemacht, indem sie beschlossen hat, sich für die nächste Playboy-Ausgabe nackig zu machen. Heiße Kandidatin für einen Premium-Zickenkrieg mit Sara Kulka, auch wenn sie sagt: „Ich bin nicht darauf aus, mich zu streiten.“ Aber: „Ich habe auch meine Launen. Gerade dann, wenn ich kein Essen bekomme.“ Klingt viel- bzw. dramaversprechend. (sag)

Vielleicht ist die Transparenz im Dschungel allerdings auch etwas zu viel für sie. Schließlich legt Hegers Angie großen Wert auf den Schutz ihrer Privatsphäre, wie dieses Video zeigt:

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Walter Freiwald

Walter Freiwald

Ist ohne Frage der Godfather des Verkaufs-, Anschrei- und Hausfrauenfallen-Farbfernsehens. War von 1989 bis 1997 die Off-Stimme einer ziemlich legendären Preis-Rateshow. Brachte dabei 1873 Folgen lang im Tonfall eines Profi-Sugardaddies folgende Sätze fehlerfrei zu Gehör: „Und hier ist sie wieder, die Show der fantastischen Preise. Seien Sie mit dabei, wenn es wieder heißt: Der Preis ist heiß!“

Verdingte sich in seinem Berufsleben auch erfolgreich als Musikredakteur, Radiomoderatoren-Coach und Gelegenheitsschauspieler (u.a. in der RTL-Qualitäts-Soap „Unter uns“). Baute nach dem Aus von „Der Preis ist heiß“ den Verkaufssender „RTL Shop“ auf und pries dort mit dem Charme eines Schiffschaukelbremsers unentbehrliche Produkte im Akkord an.  Standmixer, Bügelstationen, Allesreiniger, Dampfreiniger mit Mikrofaserschuh und Desinfektionsvorrichtung, digitale Reiseübersetzer   – all das und noch viel mehr hat Walter Freiwald im Farbfernsehen verkauft.

Ist aktuell arbeitslos und mit 60 der Senior des Dschungelcamps in der Version 2015. Plant nach eigenen Aussagen, dort entweder der weise Vater der Kompanie der Gescheiterten zu werden oder aber deren Pfarrer. Gut möglich, dass er sich in einer Melange aus Klekih-petra (das war der Lehrer Winnetous) und Jürgen Fliege (erinnert sich noch jemand an den stets mit sich selbst eingecremten Fernseh-Pastor?) durch die RTL-Resterampe firlefranzt. Kann garantiert auch dann noch dauerreden, wenn er den Mund voller Maden oder anderem Getier hat. (MaW)

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Rebecca Siemoneit-Barum

Rebecca Siemoneit-Barum

Spielt seit 1990 mit Unterbrechungen in der ARD-Dauerseifenoper die Rolle der Iphigenie „Iffi" Zenker. Hat in diesen 25 Jahren, beginnend mit dem Erwachsenalter, geschätzte 25 bis 35 Kilo zugenommen. Wird deshalb möglicherweise mit der in Sachen Gewichtsreduzierung aktuell deutlich erfolgreichen Patricia Blanco bei Reis und Bohnen am RTL-Lagerfeuer Diät- und Abnehmtipps austauschen.

Glaubt als Kind einer verblichenen Artistendynastie für den RTL-Telezoo bestens gewappnet zu sein: „Ich bin es vom Zirkus gewohnt, mit lauter verrückten Leuten auf engstem Raum zu leben.“ Könnte was dran sein. Könnte aber auch sein, dass sie den Part der personifizierten Ereignislosigeit aus dem Vorjahr übernimmt und die Tanja Schumann gibt. Von sich selbst und ihrem langweiligen Wesen permanent sediert, war Schumann in der australischen Botanik des Regenwalds in etwa so relevant wie ein Luftbefeuchter.

Schwer einzuschätzen, diese Rebecca Siemoneit-Barum. Politischer Fun Fact am Rande: Kandidierte 2011 bei den Kommnualwahlen in Niedersachsen auf der Liste der CDU im Wahlbereich Einbeck für den Kreistag des Landkreises Northeim. War dabei genauso erfolgreich wie in ihrer TV-Ehe mit Klausi Beimer (dargestellt von Moritz A. Sachs, in der „Lindenstraße“ dabei seit der ersten Folge 1985, Gewichtszunahme – beginnend mit dem Erwachsenalter – ebenfalls geschätzte 25 bis 35 Kilo): nämlich gar nicht. (MaW)

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Maren Gilzer

Maren Gilzer

Hat neulich in einem emotionalen Facebook-Post kundgetan, dass sie aus freien Stücken ins Camp zieht. Natürlich tut sie das. Wie alle Kandidaten zuvor. Welche Gründe könnte es denn schon geben? Von finanzieller Not oder der Sehnsucht, wenigstens einen letzten Winter der Karriere zu erleben, mal abgesehen. Aber nein, nichts da, die ehemalige Glücksrad-Fee erklärt: „Mittlerweile bin ich fast 55 und finanziell unabhängig. Ich kann es mir leisten etwas zu machen, worauf ich einfach Bock habe.“

Und dann geht es natürlich in den Dschungel. Wohin auch sonst? Die Rechtfertigungserklärung geht weiter: „Ich bin darüber hinaus, es jedem recht zu machen und jedem gefallen zu wollen, dass schafft man sowieso nicht.“

Na sicher.

„Ich bin zu alt um mir von anderen sagen zu lassen was Stil und was Klasse ist und wie ich mich zu verhalten habe.“

Auf jeden Fall!

Abend für Abend sehen sich unsere Autoren Annika Leister, Philip Sagioglou und Martin Weber ab Freitag bis zum 31. Januar das RTL-Dschungelcamp an. In einem Briefwechsel tauschen sie sich täglich über ihre Erlebnisse aus - und schreiben sich ihren Schmerz von der Seele.

Wer weiß, womöglich folgt ein spätes Eingeständnis. Wäre nicht das erste Mal: 2010 hat Gilzer erklärt, dass sie nicht, wie zuvor stets behauptet, 1964, sondern 1960 geboren sei. Sie habe sich vier Jahre jünger gemacht, da man ihr zu Beginn ihrer Laufbahn als Model gesagt habe, sie sei eigentlich bereits zu alt für eine solche.

Wie dem auch sei: Dr. Bob wird nicht gern vom Einzug der Gilzer gehört haben. Bringt sie doch die medizinische Erfahrung aus 16 Jahren als Krankenschwester Yvonne Habermann in der ARD-Soap „In aller Freundschaft“ mit und droht dem Camp-Doc eine Konkurrentin zu werden. Und mutig ist sie neben all dem Fachwissen auch noch: „Ich mache alles. Da bin ich Hardcore! Ich habe vor den Prüfungen keine Angst“, sagt sie. Wir kaufen ein „Erst mal“ und lösen: Abwarten! (sag)

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Jörg Schlönvoigt

Jörn Schlönvoigt

Jörn Schlönvoigt hat sich zehn Jahre lang als Philip Höfer in "Gute Zeiten – Schlechte Zeiten" die fiktive Karriereleiter nach oben geschunden – erst war er Schüler, dann Kellner, dann Arzt. Im wahren Leben blieb er ein talentfreier Schauspieler. Und weil sich das Ablaufdatum ebensolcher dann einstellt, wenn Gel im Haar irgendwie skurril aussieht, hat Jörn beschlossen, noch vor seinem 30. Geburtstag sein Glück in einer neuen Branche zu versuchen, in der ein Blendamed-Lächeln mehr wiegt als jedes Talent: die Schlagerwelt.

Auf „Für immer und ewig“ – seinem zufällig vor drei Monaten erschienenen ersten Schlager-Album - singt Schlönvoigt von Pincodes für den Frieden, Airbags für die Seele und im Namen der Liebe fallenden, fliegenden sowie explodierenden Sternen. Vom Status als männliche Helene ist er dabei trotz aller Wortschwulst so weit entfernt wie OGLE-2005-BLG-390Lb von der Erde (21.000 Lichtjahre – Schlönvoigt ist damit das Pseudo-Sternchen mit der größten Distanz zum Rosen beregneten Zentrum, das je im Fischer-Universum gesichtet wurde).

Bleibt zu hoffen, dass er das Camp voll zu Marketingzwecken nutzen und in der Dusche, am Lagerfeuer, bei Prüfungen frohgemut die Himmelskörper preisen wird – mit Handgreiflichkeiten wäre dann sogar für Dschungel-Verhältnisse überdurchschnittlich schnell zu rechnen. (ann)

Um einen ersten Eindruck von Schlönvoigts Stil zu bekommen, genügt auch eine kurze Brise "Für immer und ewig":

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Tanja Tischewitsch

Tanja Tischewitsch

"Aussehen - top; Ausstrahlung - top; Zähne - top; Arsch - top; Augen - top; Stimme - scheiße" - DSDS-Juror Kay One brachte die Vorzüge der Tanja Tischewitsch beim Casting ganz gut auf den Punkt. Man ersetze nur "Ausstrahlung" durch Brüste - die hatte der Rapper nämlich schon vor ihrem Auftritt ausführlichst gelobt.

Zum Glück versteht sich Tanja aber ohnehin als Entertainerin, nicht als Sängerin. Ihre Anwesenheit im Camp ist bei der ehemaligen Flugbegleiterin dennoch vor allem durch Körperlichkeiten begründet. Wer jetzt von dem unbekanntesten Gesicht im Wald der No-Names auf ein hüllenloses Bad unterm Wasserfall wartet, freut sich allerdings (noch) zu früh: Denn Tanja will im Dschungel ihre wichtigsten Reize angeblich immer mit einem Bikini verhüllen. Die Hoffnung nicht zu früh aufgeben - wird noch! (ann)

Lesen Sie auf der nächsten Seite:
Rolfe Scheider

Rolfe Scheider

Rolf Scheider wird es schwer haben, die Herzen der Kölner zu gewinnen. Versuchte er doch als „Germanys Next Topmodel“-Juror seine rheinische Herkunft durch einen schnöden französischen Akzent zu verstecken. Zumindest kann „Rolfe“, wie ihn Stefan Raab liebevoll taufte, sich schon jetzt sicher sein, beruflich von seinem Aufenthalt im Dschungel zu profitieren. Denn nachdem der 58-Jährige diverse Ex-Berufungen gesammelt hat (Ex-Model, Ex-Modejournalist, Ex-Visagist, Ex-Restaurantbesitzer, Ex-Juror), versucht er es nun noch einmal mit einer neuen Ausbildung: zum Heilpraktiker für Psychotherapie.

Das Dschungelcamp ist für Lehrlinge zwar kein geeignetes Pflaster, Rolfe dürfte methodische Unsicherheiten aber durch ein besonderes Talent für Dramatik, Klatsch und Tratsch wettmachen. Eigentlich eine feste Anlaufstelle für Verrückte und Verzweifelte am Lagerfeuer, die fälschlicherweise glauben, ihr Gegenüber meine es gut mit ihnen – sofern sich der fürs Camp schlank-gehungerte Rolfe (acht Kilo!) nicht wie angekündigt Vollzeit spärlich bekleidet im Teich des Camps tummelt. (ann)

Nur um einen Eindruck von Rolfes einfühlsamer Seite zu bekommen, hier ein Interview über Ex-Dschungel-Bewohnerin Sarah Dingens Knappik, einer "sehr, sehr engen Freundin":

Auf der nächsten Seite:
Die Umfrage

Wir haben alle Kandidaten vorgestellt – jetzt sind Sie gefragt:

"Vielleicht werde ich der weise Vater des Dschungelcamps" - Walter Freiwald
"Vielleicht werde ich der weise Vater des Dschungelcamps" - Walter Freiwald
RTL Lizenz
"Wenn die anderen Sex haben würden, das wäre ganz lustig" - Rolfe Scheider
"Wenn die anderen Sex haben würden, das wäre ganz lustig" - Rolfe Scheider
RTL Lizenz