Hollywood Hollywood: «Herr der Ringe» räumt bei Oscar-Verleihung 2004 ab

Hollywood/dpa. - Der «Herr der Ringe» hat die Oscar-Jurorenverzaubert. Bei der 76. Verleihung der Filmpreise hat der letzte Teilder Tolkien-Trilogie «Die Rückkehr des Königs» alle elf Trophäengewonnen, für die er nominiert war. Regisseur Peter Jackson liefertemit seinem Epos nach Meinung der Oscar-Juroren nicht nur den bestenFilm ab, sondern auch die beste Regiearbeit.
Für die Schauspielerpreise war die «Ringe»-Saga hingegen nichtnominiert, dort triumphierten andere. Sean Penn wurde zum bestenSchauspieler gewählt. Die Filmkunst-Akademie zeichnete den 43-Jährigen für die Hauptrolle in dem gesellschaftskritischen Krimi«Mystic River» aus, bei dem Clint Eastwood Regie führte. Den Oscarfür die beste weibliche Hauptrolle bekam die Südafrikanerin CharlizeTheron (28) für ihre Darstellung einer lesbischen Serienmörderin imFilm «Monster». Nebendarsteller-Oscars gingen an Tim Robbins für«Mystic River» und Renée Zellweger für ihren Part in demBürgerkriegsepos «Unterwegs nach Cold Mountain».
Sofia Coppola (32), Tochter von Starregisseur Francis FordCoppola, bekam einen Oscar als Drehbuchautorin für ihremelancholische Komödie «Lost in Translation». Das mit zehnNominierungen angetretene Seefahrerabenteuer «Master & Commander» mitRussell Crowe in der Hauptrolle bekam zwei Oscars: für die bestenTon-Effekte und die beste Kameraführung. Bester Trickfilm wurdeerwartungsgemäß der erfolgreiche Animationsstreifen «Findet Nemo».
Komödienregisseur Blake Edwards erhielt den Ehren-Oscar für seinLebenswerk. Der mit warmem Beifall gefeierte 81-Jährige bedankte sichbei allen «Freunden und Feinden». Edwards hat unter anderemKassenschlager wie «Frühstück bei Tiffany» und die Filmserie «Derrosarote Panther» inszeniert.
Die deutschen Filmemacher gingen leer aus: Der jungeKurzfilmregisseur Florian Baxmeyer (29) musste sich mit seinemKurzfilm «Die rote Jacke» einem US-Streifen geschlagen geben. Ebensozerplatzten die Oscar-Träume der in New York lebendenDokumentarfilmerin Katja Esson (38), die mit «Ferry Tales» in derKategorie Kurzdokumentationen angetreten war. Bester ausländischerFilm wurde die kanadisch-französische Produktion «Die Invasion derBarbaren». Ein deutscher Film war in diesem Jahr nicht vertreten,nachdem im vergangenen Jahr noch Caroline Link mit «Nirgendwo inAfrika gewonnen hatte.
Der «Herr der Ringe» räumte neben den Hauptpreisen Film und Regiezum dritten Mal in Folge in der Kategorie Spezialeffekte ab. Außerdemgab es Oscars für Ausstattung, Kostüme, Make-up, Ton, Filmmusik, denbesten Song, den besten Schnitt und das beste adaptierte Drehbuch.
