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Hintergrund Hintergrund: Mumifizierung

27.04.2013, 12:22

Nedlitz/DPA - Mit einer Mumifizierung sollen Tote für die Ewigkeit erhalten werden. Sie werden entweder künstlich oder auf natürliche, unabsichtliche Weise vor Verwesung geschützt. Bei den „Nedlitzer Gruftmumien“ handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um natürliche Mumien. Ihre Verwesung wurde gestoppt, weil die Gruft im unteren Teil des Turms der Dorfkirche über Jahrzehnte trocken und gut gelüftet war. Ein permanenter Luftzug, wie es ihn oft in Grüften gibt, begünstigt eine natürliche Mumifizierung. Das Gewebe der Mumien ist unverfälscht konserviert und sogar die Bekleidung gut erhalten.

Bei Untersuchungen der beiden jetzt restaurierten Mumien von Nedlitz wurden keine Hinweise auf eine Vorbehandlung der Körper oder eine Entnahme von Organen gefunden. Experten gehen nicht davon aus, dass sie künstlich entstanden sind. Bei dieser Form der Mumifizierung gab es in der Vergangenheit mehrere Vorgehensweisen. Bei der älteren Variante der Mumifizierung in Ägypten ab etwa 3500 vor Christus wurden Tote in Tierhäute oder Matten gehüllt und in der Wüste vergraben. In späteren Epochen wurden die Leichen von ihren Eingeweiden befreit, mit Materialien wie Sägespänen ausgefüllt sowie mit Ölen und Harzen einbalsamiert. Zum Teil wurden mehrere hundert Meter Leinenbinden verwendet, um den Leichnam dauerhaft zu schützen.