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Hintergrund Hintergrund: Assur - einst Hauptstadt des antiken Assyrien

03.07.2003, 15:40

Paris/dpa. - Die antike assyrische Hauptstadt Assur im Irak, die jetzt zum gefährdeten Weltkulturerbe zählt, liegt am rechten Ufer des Tigris. Entstanden ist sie im dritten Jahrtausend v. Chr. und wurde etwa tausend Jahre später erste Hauptstadt Assyriens und ein internationales Handelszentrum. Heute wird der Ruinenhügel Kalat Scherkat genannt. Assur war gleichzeitig religiöse Hauptstadt der Assyrer und mit dem Gott Assur verbunden. 614 vor Christus wurde sie von den Medern zerstört und erlebte unter den Parthern (140 v. Chr. bis 256 n. Chr.) eine Blütezeit.

Aus der späten frühdynastischen Zeit (3. Jahrhundert v. Chr.) stammen Wehrmauern und ein großes Ruinenfeld mit einem hohen Stufenturm. Bei Ausgrabungen am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden wichtige Denkmäler der assyrischen Geschichte und Kunst freigelegt, beispielsweise Tempel der Götter Ischtar, Assur und Nabu, Hafenanlagen und zahlreiche Keilschrifttafeln. Ausgegraben wurden ferner Paläste aus verschiedenen Epochen sowie der Doppeltempel der Götter Anu und Adad.

Vor dem Irak-Krieg war Assur durch ein Staudamm-Projekt gefährdet. Dieses Projekt wurde durch die gegenwärtige Verwaltung des Irak zwar gestoppt, doch könnte es in Zukunft wieder aktuell werden.