Harry-Potter-Fieber Harry-Potter-Fieber: Bereits zwei Millionen Bände verkauft
Hamburg/dpa. - «Indieser Woche werden wir 600 000 bis 750 000 weitere Exemplarenachdrucken», sagte Klaus Humann, Geschäftsführer des HamburgerCarlsen Verlages, am Montagnachmittag der dpa. In der Nacht zumSamstag war die deutsche Ausgabe des sechsten Harry-Potter-Bandeserschienen. Fans verkürzten sich mit Kostüm-Partys, ausgefallenenAktionen und Lesungen die letzten Stunden des Wartens, um dann daslange Wochenende zum fieberhaften Schmökern zu nutzen.
«Wir haben zwar noch keine genauen Zahlen, aber die erstenRückmeldungen machen die Millionen-Marke in den ersten 24 Stundenwahrscheinlich», sagte Carlsen-Sprecherin Katrin Hogrebe der dpa.Zahlen dürften wegen des Feiertags erst am Dienstag vorliegen. Bisherhält Band Fünf mit 750 000 Exemplaren am Starttag den Rekord.
Zweieinhalb Monate nach der englischen Originalausgabe kam die 656Seiten starke Übersetzung in den Handel. Buchhandlungen in ganzDeutschland hatten am Abend zu Events um den Magier eingeladen.Allein auf Burg Satzvey (Nordrhein-Westfalen) feierten über 19 000Fans in fantasievollen Kostümen sogar schon seit dem Nachmittag.Punkt Mitternacht, zur Geisterstunde, durfte dann der begehrte BandSechs - der vorletzte der weltweit erfolgreichen Romanreihe derbritischen Autorin Joanne K. Rowling - endlich über den Ladentresengehen.
Mehrere tausend Postmitarbeiter lieferten von Mitternacht bis 2.00Uhr bundesweit mehr als 100 000 Exemplare ins Haus - im Auftrag einesgroßen Verlags (Weltbild). Viele Leser opferten für die Lektüre ihrenSchlaf. «Die werden die ganze Nacht lesen, solange bis das Buch durchist», sagte die Vorsitzende des offiziellen Harry-Potter-VereinsSaskia Preißner Samstagnacht auf einer Party des Clubs in Berlin.Viele Kinder hätten sofort die Nase ins Buch gesteckt.
«Das Interesse an Harry ist nach wie vor ungebrochen», sagte eineSprecherin des Berliner Kulturkaufhauses Dussmann. Bis Samstagnachtum 02.00 Uhr seien dort während einer Party mehr als 1000 Bücherverkauft worden. «Der Start des neuen Bandes war erfolgreich», hießes auch bei der Buchhandelskette Hugendubel in Frankfurt. Angaben ausverschiedenen Filialen im Bundesgebiet zufolge seien mehr Exemplareverkauft worden als das im gleichen Zeitraum bei Band Fünf der Fallwar. Der Internetbuchhändler Amazon verzeichnete die Rekordzahl vonmehr als 240 000 Vorbestellungen, rund 90 000 mehr als beim fünftenBand, teilte eine Sprecherin mit. Die Kunden hätten am Samstag ab07.00 Uhr eine gesonderte «Frühstückslieferung» erhalten. VieleBuchhandlungen öffneten am Samstag bereits früher.
Mindestens zwei Leser in Deutschland sollen das Buch versehentlichbereits vor dem offiziellen Verkaufsstart in den Händen gehabt haben.Allen Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz landete das Buch im nordrhein-westfälischen Lünen bereits am Freitag auf der Ladentheke einesSupermarktes, wie die Dortmunder «Ruhr Nachrichten» am Wochenendeberichteten. Ein erstauntes Mädchen kaufte es für seine Mutter. Schonam vergangenen Mittwoch sei eine Ausgabe des neuen Romans in Baden-Württemberg im Müll gefunden worden. Das Buch, dessen Fund nachAngaben des Besitzers notoriell beglaubigt wurde, sollte für einenguten Zweck im Internet-Auktionshaus eBay versteigert werden.
Die Händler mussten die Startauflage genau bis 00.01 Uhr strengunter Verschluss halten. Der Verlag rechnet mit insgesamt 3,5Millionen verkauften Büchern. Bis heute zählen allein diedeutschsprachigen Ausgaben eine Gesamtauflage von mehr als 18Millionen Exemplaren.
