1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Hans Richard von Volkmann: Hans Richard von Volkmann: Von hallescher Heimat und südlichen Fernen

Hans Richard von Volkmann Hans Richard von Volkmann: Von hallescher Heimat und südlichen Fernen

Von Simone Trieder 26.11.2003, 14:52
Hans Richard von Volkmann, 1860 in Halle zur Welt gekommen, lebte lange in Karlsruhe. 1927 starb er in seiner Geburtsstadt. (Foto: Katalog)
Hans Richard von Volkmann, 1860 in Halle zur Welt gekommen, lebte lange in Karlsruhe. 1927 starb er in seiner Geburtsstadt. (Foto: Katalog) Katalog Lizenz

Halle/MZ. - Bei dem Namen des Künstlers Hans Richard von Volkmann (1860-1927) fällt vielen Hallensern das Skizzenbuch "Das alte Halle" ein, das 1992 vom damaligen Stadtarchivar Werner Piechocki zusammen gestellt wurde.

Der Maler hatte die ersten zwei Jahrzehnte seines Lebens in Halle verbracht und bei späteren Besuchen immer wieder "Verschwundenes und Erhaltenes" festgehalten. Auf der Suche nach weiteren Zeugnissen aus seinem Werk sind Galerie-Leiter Matthias Rataiczyk und Kunstwissenschaftlerin Dorit Litt nun bei den Nachkommen des Malers fündig geworden. Donnerstagabend werden etwa 60 Landschafts- und Porträtzeichnungen in der Galerie Talstraße erstmals gezeigt.

Volkmanns zeichnerische Anfänge reichen weit in seine Hallenser Zeit zurück, wie ein Doppelporträt und eine Stadtansicht aus seiner Schulzeit beweisen. Eine stimmungsvolle Mondnacht auf dem Petersberg von 1880 lieferte zudem die Vorlage für Plakat und Katalogtitel der Schau. Im weiteren aber gibt es einen neuen Volkmann zu entdecken. Wiedererkennen wird der Freund seiner lichten Landschaften ihn vor allem in den späten Pastellen. Überrascht wird er aber durch die Fülle von Porträts, in denen Volkmann auf seinen zahlreichen Reisen die von ihrer Umwelt geprägten Menschen festhielt.

Volkmann, der 1880 bis 1888 in an der Düsseldorfer Akademie studiert hatte, kam als Meisterschüler von Gustav Schönleber nach Karlsruhe und schloss sich dem dortigen Künstlerbund an. Halles heutiger Partnerstadt blieb er bis zu seinem Tode treu. "Und hat gezeichnet, wo er ging und stand", so der Maler Werner Rataizcyk achtungsvoll über den Künstler-Kollegen.

In der Ausstellung sind neben Zeichnungen von Volkmanns Studienaufenthalten in der Eifel auch italienische Landschaften zu sehen, zu denen Volkmann eine besondere Beziehung hatte. Zum einen war sein Vater, der Chirurg Richard von Volkmann, ein großer Italienliebhaber, der seine Söhne Alfred und Hans nach bestandenem Abitur auf eine sechswöchige Italienreise schickte. Zum anderen lebte in Rom sein Cousin, der Bildhauer Artur Volkmann, mit dem er eine Künstlerfreundschaft pflegte. Zeugnis dieser Freundschaft ist eine Marmorbüste Hans Richard von Volkmanns, die 1912 entstand und nun in Halle gezeigt wird.

Eine Vitrine in der Ausstellung gibt mit Fotos und Postkarten einen kleinen Einblick in das Leben der kunstsinnigen Familie Volkmann. Zur Ausstellung erscheint außerdem ein Katalog, der einen großen Teil der Zeichnungen wiedergibt und ausführlich über die Biografie des Künstlers informiert. Die Schau wird im kommenden Jahr auch in Karlsruhe gezeigt.

Eröffnung am Donnerstag um 20 Uhr, bis 26. Januar Di-Fr 14-19, Sa 14-17 Uhr. Katalog 15 Euro.