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Hallische Musiktage Hallische Musiktage: Neue Klänge markieren das Zentrum

21.11.2004, 18:49

Halle/MZ/mkn. - Zuhören und Entdecken, so hätte die simple Devise der 49. Hallischen Musiktage heißen können. Wer sich nämlichauf diese offene und bewusste Wahrnehmung einließ, konnte sich dabei leicht von der Vitalität der traditionellen und zeitgenössischen Angebote überzeugen. Doch diesem ersten Schrittstanden scheinbar häufig Vorurteile gegenüber zeitgenössischer Musik im Weg.

In seinem Resümee räumt der Vorsitzende desLandes-Komponistenverbandes, Thomas Buchholz,denn auch ein, dass "es nie so läuft, wieman sich das vorstellt". Zugleich aber zeigter sich besonders enttäuscht darüber, "dassgerade die jungen Musikschaffenden fast garnicht erschienen sind". Einen Zusammenhangmit der Bevorzugung von traditionellen Konzertformenund Spielstätten sieht Buchholz indes nicht,denn für ihn zählen vor allem die Werke: "Wirveranstalten keine Events, in denen das Drumherumwichtiger ist als die Musik selbst."

Dies galt auch für das Abschlusskonzert, zudem Buchholz barocke Formspiele eines modernen"Concerto grosso" beisteuerte. Daneben konnteman romantische Anklänge in der "Streichermusikin drei Teilen" von Günther Neubert, avantgardistischeTendenzen in der Uraufführung "Silicernium (II)"von Walter Thomas Heyn und meditative Klängein Johannes Reiches "The Invisible Voice"entdecken.

Und die Kiever Kammerakademie krönte mit den"Sieben ukrainischen Volksliedern" von LevkoKolodub schließlich ein Festival, das derLeiter vor dem 50-jährigen Jubiläum zwar inseiner Existenz gesichert sieht - aber ebendarum auch jüngeren Interessenten dringendans Herz legt.