Gründerzeit-Museum Gründerzeit-Museum: Von Mahlsdorfs Sammlung kommt wieder nach Berlin

Berlin/dpa. - Die Sammlung von Gründerzeit-Möbeln des im April 2002 gestorbenen Transvestiten Charlotte von Mahlsdorf ist wieder in Berlin. Die Möbel sind von diesem Sonntag an im Gründerzeitmuseum am Hultschiner Damm in Mahlsdorf wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, teilte das Museum am Vormittag mit. Von Mahlsdorf alias Lothar Berfelde hatte die Möbel nach der Übersiedlung nach Schweden mitgenommen.
Nach dem Tod von Mahlsdorfs hatte die schwedische Regierung die Erbschaft ausgeschlagen. Der Förderverein des Mahlsdorfer Museums schloss daraufhin mit den Erben einen Leihvertrag über zehn Jahre. Das Museum zeigt neun komplett eingerichtete Wohnzimmer und eine Küche aus der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts. Dazu gehören auch Einrichtungen aus der legendären «Mulackritze», der letzten «Zille-Kneipe» im alten Berlin.
Ein Theaterstück über Charlotte von Mahlsdorf ist jetzt mit dem amerikanischen Pulitzerpreis für Theaterinszenierungen ausgezeichnet worden. Damit wurde Doug Wright für sein am New Yorker Off-Broadway gefeiertes Drama «I Am May Own Wife» (Ich bin meine eigene Frau) geehrt. In dem Einpersonenstück spielt der US-Schauspieler Jefferson Mays Charlotte von Mahlsdorf und rund 40 weitere Rollen.
Das Gründerzeitmuseum am Hultschiner Damm 333 in Mahlsdorf ist mittwochs und sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Gruppenführungen können extra vereinbart werden. In diesem Jahr kamen bisher über 1200 Besucher.