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Geschichte und Architektur Geschichte und Architektur: Tränenpalast in Berlin schließt nach 15-jährigem Spielbetrieb

12.07.2006, 17:02
Der Tränenpalast war in der Zeit der Berliner Mauer Teil des Grenzübergangs Bahnhof Friedrichstraße. Im Anbau, dem von vielen Berlinern so genannten Tränenpalast, verabschiedeten sich - oft unter Tränen - Verwandte und Freunde, bevor die West-Berliner und Westdeutschen aus der Hauptstadt der DDR wieder ausreisten. (Foto: dpa)
Der Tränenpalast war in der Zeit der Berliner Mauer Teil des Grenzübergangs Bahnhof Friedrichstraße. Im Anbau, dem von vielen Berlinern so genannten Tränenpalast, verabschiedeten sich - oft unter Tränen - Verwandte und Freunde, bevor die West-Berliner und Westdeutschen aus der Hauptstadt der DDR wieder ausreisten. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Er will den unter Denkmalschutz stehenden Tränenpalast nach umfangreicher Sanierung als Veranstaltungsort für die Kultur aber erhalten.

Der Tränenpalast war in der Zeit der Berliner Mauer Teil desGrenzübergangs Bahnhof Friedrichstraße. Im Anbau, dem von vielenBerlinern so genannten Tränenpalast, verabschiedeten sich - oft unterTränen - Verwandte und Freunde, bevor die West-Berliner undWestdeutschen aus der Hauptstadt der DDR wieder ausreisten.

Von der Schließung sind jetzt 30 Mitarbeiter betroffen. Mit einemTeil werde er im In- und Ausland auf Tournee gehen, sagte Herold, dersich den Namen Tränenpalast gesichert hat. Herold, der denTränenpalast 1991 vor dem Abriss bewahrte, als Denkmal schützen ließund 15 Jahre als Kulturunternehmer betrieb, hatte das Land vergeblichgebeten, den Tränenpalast nicht an den Bauinvestor zu verkaufen.

Er warf dem Land Berlin mangelnde Unterstützung für einattraktives Kulturprojekt im Herzen der Stadt vor. «Da sind ebenFanmeilen oder Nobel-Clubs wie Goya wichtiger», meinte er. «Ich binverärgert und enttäuscht über das offensichtliche Desinteresse derBerliner Politik am Tränenpalast.» Ein Sprecher der BerlinerFinanzverwaltung wies den Vorwurf zurück. Seine Behörde habe beimVerkauf an den Investor im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass derSpielbetrieb gesichert wird und der Veranstaltungsort erhaltenbleibt.

Der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei) betonte amMittwoch sein starkes Interesse an einer weiteren kulturellen Nutzungdes Tränenpalastes, wofür er sich auch schon seit längerem immerwieder eingesetzt habe.dpa mo yybb sm 121711 Jul 06