Geschichte Geschichte: Suche nach Bernsteinzimmer geht weiter

Deutschneudorf/dpa. - Mit der Eröffnungdes alten Bergwerkes solle auch die Suche finanziert werden, diebereits 1998 begann.
Die Gemeinde vermutet das legendäre Bernsteinzimmer in den nochnicht zugänglichen Bergwerksgängen, die zum Kriegsende von derdeutschen Wehrmacht gesprengt worden waren. Die Suche hattebegonnen, nachdem Einwohner des Ortes sowie anonyme Anrufer bei derGemeindeverwaltung von mehreren Großtransporten der Deutschen zumEnde des Zweiten Weltkrieges berichteten.
Das Bernsteinzimmer war ein Geschenk des PreußischenSoldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peterden Großen. Es war 1941 in Zarskoje Zelo bei Petersburg vondeutschen Soldaten demontiert und ins Königsberger Schloss gebrachtworden. Dort verliert sich seine Spur. Vermutet wurde es bereits anmehr als 100 Plätzen.
Die Gemeinde hatte den alten Fortuna-Stollen, der bereits 1881stillgelegt worden war, wiederentdeckt, nachdem vor drei Jahren dieGerüchte um das Bernsteinzimmer aufkamen. «Eigentlich suchten wirdas Bernsteinzimmer, doch wir fanden zunächst den alten Stollen»,sagt Haustein. In den Ausbau des Besucherbergwerkes, das bereits vordem Krieg als Schaubergwerk genutzt wurde, seien zwei Millionen Mark(1 Million Euro) investiert worden. 1,6 Millionen Mark davon warenFördermittel, der Rest kam aus privater Hand. Auch Haustein selbsthat eine nicht unerhebliche Summe in das Projekt gesteckt. Mit derErschließung des Stollens gebe es auch endlich Sicherheit, dassnicht ungebetene Gäste heimlich in den verwinkelten Gängen untertagenach dem Bernsteinzimmer suchen.
Experten bezweifeln, dass sich das Bernsteinzimmer im äußerstenWinkel des Erzgebirges befinden soll. Der Berliner Bernsteinzimmer-Experte Günter Wermusch, der Unterlagen der DDR-Staatssicherheit zudem Bernsteinzimmer ausgewertet hat, hatte bereits 1998 dieVermutung des Schatzes im Erzgebirge als Nonsens bezeichnet. «DasBernsteinzimmer im Erzgebirge ist ein fabriziertes Märchen.»
Haustein ficht das ebenso wenig an wie die Behauptung böserZungen, die Geschichte mit dem Bernsteinzimmer sei nur ein Werbegagfür das Besucherbergwerk. «Wir werden sehen, wer Recht behält.» Ausseiner Sicht birgt der Fortuna-Stollen noch viele Geheimnisse:Immerhin ist das Grubenfeld 741 000 Quadratmeter groß. Erst 1 600Meter Gänge sind erschlossen, davon erst knapp die Hälfte fürBesucher zugänglich.