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Geschichte Geschichte: Neue Fakten zum Lager Lichtenburg

26.03.2010, 16:42
Die KZ-Gedenkstätte Lichtenburg
Die KZ-Gedenkstätte Lichtenburg ddp

BERLIN/PRETTIN/MZ/KA. - Anlass der Veranstaltung in der Berliner Landesvertretung Sachsen-Anhalts war die Präsentation zweier neuer Bücher zum Konzentrationslager in der Lichtenburg Prettin. Das eine, "Lichtenburg - Ein deutsches Konzentrationslager", fasst neue Forschungsergebnisse zur Geschichte des Schlosses im Kreis Wittenberg zusammen, das zu den ersten Konzentrationslagern der Nazis zählte. Der andere Band beinhaltet eine Konzeption zur Neugestaltung der Dauerausstellung zur Gedenkstätte. Herausgegeben wurden sie von Professorin Sigrid Jacobeit vom Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin und Stefan Hördler, Historiker und Vorsitzender des Arbeitskreises Schloss und Gedenkstätte Lichtenburg. Inhaltlich werden sie bestimmt von Forschungen mehrerer Studenten unter Leitung Sigrid Jacobeits.

Edzard Reuter, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz, dessen Vater Ernst Reuter zwei Mal Häftling im KZ Lichtenburg war, würdigte das Erscheinen der Bücher ausdrücklich. "Beide erheben keinen Anspruch darauf, etwas Endgültiges zu sagen", so Reuter, "es sind Beiträge zur Geschichte und Beiträge zu einer Konzeption, wie man sich eine moderne Gedenkstätte in diesem abgelegenen Ort vorstellen kann." Beide können den Anspruch darauf erheben, "dass sie ernst genommen werden", ergänzte er. Wohl in dem Wissen, dass Stefan Hördler wenig später bedauern werde, dass in die Arbeit der Gedenkstättenstiftung Sachsen-Anhalts zum Ausstellungskonzept kaum Erkenntnisse der Humboldt-Studenten einfließen würden. Ein früheres Werkstattgebäude der Lichtenburg wird derzeit als Ausstellungs- und Gedenkstätte ausgebaut.