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"Germany's next Topmodel" "Germany's next Topmodel": Zicken Zoff und Zärtlichkeiten - das Beste aus zehn Jahren GNTM

Von Regina Morkramer 08.05.2015, 12:10
Heidi Klum als Erfolgsgarant: Die Casting-Show "Germany´s Next Topmodel" läuft bereits zum zehnten Mal.
Heidi Klum als Erfolgsgarant: Die Casting-Show "Germany´s Next Topmodel" läuft bereits zum zehnten Mal. DPA Lizenz

Köln - Zehn Jahre, zehn Staffeln „Germany's next Topmodel“: Seit 2006 sehen wir Heidi Klums „Meeedchen“ dabei zu, wie sie ihre ersten Gehversuche auf dem Catwalk machen, sich in Fotoshootings und Castings der Lächerlichkeit preisgeben, vor einem Millionenpublikum von der Jury kritisiert werden und am Ende „heute leider kein Bild“ bekommen.

Weil wir seit zehn Staffeln mitleiden, mitlachen und mitlästern, werfen wie zum diesjährigen Finale einen Blick zurück auf die besten Momente von „Germany's next Topmodel“:

1. Staffel – 2006

Es fing ja alles ganz harmlos an. In der ersten Folge der ersten Staffel begrüßte uns eine aus heutiger Sicht erschreckend jugendliche Heidi Klum in einem gemütlichen Fernsehstudio und der Zuschauer am heimischen Fernseher glaubte noch daran, es ginge ihr nur darum, jungen, talentierten Mädchen den Weg in die Modewelt zu ermöglichen. Und am Ende gewann mit Lena Gercke jemand, die es tatsächlich im Modelbusiness zu etwas gebracht hat.

Was uns besonders in Erinnerung blieb:

Die junge Heidi Klum

Im Laufe der Jahre ist es vielleicht niemanden aufgefallen, aber auch an Heidi Klum geht das Alter nicht ganz spurlos vorbei. Zum Vergleich: Heidi Klum bei ihrem allerersten Auftritt bei „Germany's next Topmodel“ im Jahr 2006 und im Jahr 2015 (Bewegen sie die Pfeile in der Bildmitte mit der Maus nach links und rechts):

Micaela Schäfer

Eigentlich sah sie ganz süß aus in der ersten Staffel von „Germany's next Topmodel“. Ein bisschen hatte sie da bereits an ihrem Körper machen lassen und ein bisschen freizügig war sie damals auch schon unterwegs, aber alles im vertretbaren Rahmen. Von der Jury bekam sie beim ersten Unterwäscheshooting der Castingshow allerdings mit auf den Weg gegeben, doch nicht ganz so sexy zu posieren. Micaela Schäfer hielt sich nicht dran. Sie wurde lieber Nacktmodel – hat sich damit aber immerhin mehr einen Namen gemacht als manche GNTM-Gewinnerin.

Zum Vergleich: Micaela Schäfer bei „Germany's next Topmodel“ im Jahr 2006 und im Jahr 2013:

„Drama, Baby, Drama“

Model und Choreograph Bruce Darnell war zu Beginn der Castingshow Mitglied der Jury. Nach nur einer Staffel war damit zwar Schluss, aber Bruce blieb der Sendung als Laufstegtrainer erhalten. Bis heute ist er aufgrund seiner Sprüche legendär. Aber dazu mehr in der zweiten Staffel.


Lesen Sie auf der nächsten Seite weiter.

2. Staffel – 2007

Die lebendige Handtasche

In der Jury saß Bruce Darnell in der zweiten Staffel GNTM nicht mehr, dafür brachte er den Mädchen jetzt bei, wie sie anmutig über den Laufsteg schwebten. Beim Coaching mit den Modelanwärterinnen der zweiten Staffel zeigte er den Mädchen nicht nur, wie der Hut im Wind auf dem Kopf blieb, sondern auch, wie die Handtasche zum Leben erweckt wird – denn bei Bruce gilt: „Die Handetasche muss lebendig sein!“


„Du hupfst wie eine Horse“

Bruce mal wieder: Bei einem der ersten Lauftrainings der zweiten Staffel musste der Coach bei den Grundlagen anfangen: Teilnehmerin Anja schien nicht mal geradeaus laufen zu können. Bruce versuchte ihr wortreich das Problem klarzumachen. Erfolglos: „Sie läuft wie Pinocchio!“

Fiona Erdmann

Fiona Erdmann verpasste in der zweiten Staffel mit ihrem vierten Platz knapp das Finale, ist der Öffentlichkeit aber viel mehr im Gedächtnis geblieben als Gewinnerin Barbara Meier (wozu sicher auch Fionas Teilnahme am Dschungelcamp 2013 beitrug). Bei „Germany's next Topmodel“ fiel sie vor allem auf mit Zickereien – und mit Orientierungsschwierigkeiten beim Model-Auftritt im ausverkauften Dortmunder Stadion. Statt sich an die eingetrichterte Choreographie auf dem Spielfeld zu halten und unauffällig abzubiegen, latscht Fiona in Fußball-Unterwäsche einmal quer übers Grün.

Fiona Erdmann bei ihrem denkwürdigen Auftritt im Dortmunder Stadion und auf dem roten Teppich acht Jahre später:


Was war los in der dritten Staffel? Lesen Sie auf der nächsten Seite weiter.

Staffel 3 – 2008

Gina-Lisa, Sarah und „Zack, die Bohne“

Hätte es die dritte Staffel von „Germany's next Topmodel“ nicht gegeben, wäre Fernsehdeutschland womöglich um zwei schillernde Persönlichkeiten ärmer: Gina-Lisa Lohfink und Sarah Knappik „modelten“ sich 2008 auf scheinbar ewig in unser Bewusstsein.

Schnell wurden sie während der Sendung nicht nur beste Freundinnen, sondern erfanden auch gleich ihren eigenen Kampfspruch. Monatelang kam man daraufhin nicht mehr um „Zack, die Bohne“ herum, Gina-Lisa und Sarah blieben als C-Promis sogar noch länger präsent.

Gisele weint. Und weint. Und weint. Und geht auf Männerfang.

Gisele heulte sich 2008 durch die dritte Staffel. Alles war zu viel, zu blöd, zu schwierig. Beim Tier-Shooting mit einem Affen konnte Gisele kein Bild machen, weil ihr der Affe leid tat. Und wenn es beim Casting vom Kunden Kritik gab, schmiss Gisele einfach hin.

Ganz toll dagegen fand sie das Unterwäscheshooting mit den männlichen Models – Gisele war kaum zu halten. Und auch sonst schien sie sich so ziemlich auf alles Männliche zu stürzen, was in die Nähe der Models kam. Die anderen Mädchen waren genervt, doch das war am Ende nicht Giseles größtes Problem: Im Laufe der Sendung nahm sie ganz unmodelhaft 11 Kilogramm zu und verärgerte damit Jury und Kunden.


Genug geweint. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit Staffel 4 und 5.

Staffel 4 – 2009

Jorge übernimmt das Ruder

„Hallo Chicas!“: In Staffel 4 trat Jorge Gonzalez die Nachfolge von Bruce Darnell als Choreograf und Trainer bei „Germany's next Topmodel“ an – und fiel mit seiner ebenso schillernden Persönlichkeit mindestens ebenso auf wie sein Vorgänger.


Toughe Girls?

In der vierten Staffel trafen Larissa Marolt und Tessa Bergmeier aufeinander – Achtung, Explosionsgefahr! Larissa und Tessa waren erst dicke Freundinnen („Wir sind beide durchgeknallt, wir sind beide verrückte Typen. Das passt. Es ist wie eine Offenbarung, dass ich sie gefunden habe.“), dann zofften sie sich auf sagenhaft undamenhafte Art und Weise.

Dann fing Tessa auch noch Ärger mit Konkurrentin Ira an, von der sie behauptete, sie würde sie kopieren. Tessa war bisher auch die einzige Topmodel-Kandidatin, die ihren Mittelfinger in die Kamera streckte.

Sarina, wach auf!

Die Aufregung von und um Larissa, Tessa und Ira fand ihren Ausgleich in Sarina. Das Küken der Staffel ließ es ruhig angehen und schien nie so recht zu wissen, wohin mit sich und warum überhaupt. Bei ihren Konkurrentinnen und auch bei den Zuschauern kam das Nesthäkchen mit seiner Tollpatschigkeit aber gut an. Am Ende reichte es dann aber nur für Platz sechs.

Schnipp-Schnapp, Haare ab

Das Umstyling ist in der Castingshow immer großes Drama, schon manch Träne floss dabei bei den jungen Nachwuchsmodels. „Zu Recht“ hat sich der ein oder andere Zuschauer oft gedacht, denn nicht immer schien das Ergebnis der Veränderung unbedingt eine Verbesserung für die Mädchen zu sein.

In der vierten Staffel ließ Kandidatin Maria sich zum Beispiel einen kurzen roten Bob schneiden. Der war, nun ja, zumindest markant.

Staffel 5 – 2010

Die fünfte Staffel war so unscheinbar wie Gewinnerin Alisar und ist ebenso wenig im Gedächtnis hängen geblieben. Nur geweint wurde wieder viel: Diesmal war es Hannah, die die Tränen bei jeder Gelegenheit laufen ließ.

Die Auswahl der Kandidatinnen im Vorfeld war insofern interessant, als dass Pauline Afaja in einem weiteren Casting bei „Wetten, dass...?“ ausgewählt wurde. Moderator Thomas Gottschalk wettete, dass die Kandidatin unter die besten zehn kommt.


Auf der nächsten Seite: Weiter zu den Staffeln 6 und 7.

Staffel 6 – 2011

Burlesque, unerotisch wie noch nie

Fremdschäm-Momente bei „Germany's next Topmodel“: Marie-Luise – bzw. Mary-Lou, wie sie sich gerne selbst nannte – möchte in der sechsten Staffel sowas wie eine Burlesque-Tänzerin sein. Und versagte vor Heidis Augen gnadenlos. Die muss Nachhilfe leisten.


Rebecca Mir erscheint – und geht nie mehr

Sie war eigentlich nur Zweitplatzierte, doch letztendlich ist Rebecca Mir die Siegerin der sechsten Staffel. Weil die eigentlich als Topmodel gekürte Jana Beller nach wenigen Wochen ihren Vertrag mit Heidi Kums Vater Günther und dessen Modelagentur OneEins kündigte, rückte Rebecca nach. Seitdem ist sie omnipräsent. Auf ProSieben moderiert sie, sie modelt weiterhin, sie macht Werbung – alles mit strahlendstem Lächeln.

Weniger zum Lächeln zumute dürfte ihr während „Germany's next Topmodel“ gewesen sein. Rebecca hatte Streit mit Konkurrentin Anna-Lena. Konnte ihr aber eigentlich auch egal sein. Von Anna-Lena spricht heute kein Mensch mehr.


Staffel 7 – 2012

„Aufgeregt? Come on“

Der immer so auf Coolheit bedachte Thomas Hayo ist seit 2011 Mitglied der Jury. Vor Beginn der siebten Staffel drehten Hayo und Kollege Thomas Rath eine Video. Rath fragt Hayo, ob er schon aufgeregt sei im Hinblick auf die anstehende siebte Staffel – und Thomas Hayos Antwort geht in die Annalen der Castingshow ein.


Nackte Brüste in Staffel 8: Weiter auf der nächsten Seite.

Staffel 8 – 2013

Maike und das rote Kleid

Maike aus Köln machte sich in der achten Staffel nicht nur bei ihren GNTM-Konkurentinnen unbeliebt, sondern auch bei Heidi Klum. Als Belohnung für ein gutes Fotoshooting durfte Maike mit Heidi zu einer Gala und auf den roten Teppich. Zu diesem Anlass wurde sie mit einem Designerkleid von Michael Kors ausgestattet. Doch anstatt sich zu freuen, ist bei Maike Drama, Drama, Drama angesagt. Das von Heidi vorgeschlagene Kleid gefiel ihr nicht: Rot passe nicht zu ihrem Teint und ihren Haaren, das Kleid sei einfach „megahässlich“. Heidi hatte wenig Verständnis: „Ich bilde mir ein, dass ich mehr von diesem Job verstehe als Maike.“ Zu guter Letzt mochte Heidi nicht mehr zuhören und legte Maike nahe, einfach den Mund zu halten und sich wie ein Model zu verhalten.

Jaqueline Thießen

Eine der ungewöhnlichsten Kandidatinnen in der Geschichte von Germany's next Topmodel war sicher Jaqueline Thießen. Die angehende Pastorin schien auf den ersten Blick so gar nichts von einem Topmodel mizubringen, las lieber in der Bibel als in Modelzeitschriften und schien mit Mode nichts am Hut zu haben. Doch mit Disziplin, Fleiß und Strebsamkeit erreichte Jaqueline immerhin den zehnten Platz der Casting-Show.

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Oben ohne im Finale

Das GNTM-Finale 2013 nutzten Femen-Aktivistinnen zum öffentliche Protest – live im TV. Zwar schafften Sicherheitskräfte die barbusige Dame ziemlich schnell von der Bühne, trotzdem konnte der Zuschauer erahnen, was sich abspielte.


In Staffel 9 sitzt erstmals Wolfgang Joop in der Jury. Mehr dazu auf der nächsten Seite.


Staffel 9 – 2014

Wolfgang Joop macht mit

In Staffel neun war Modeschöpfer Wolfgang Joop erstmals Mitglied der Jury. Bei den jungen Modelanwärterinnen kam der väterliche Star-Designer gut an, er hörte zu, tröstete, kuschelte: „Ich habe eine starke pädagogische Verantwortung, schließlich bin ich selbst Vater von zwei Töchtern“, sagte Joop im Vorfeld der Staffel.

Im Finale jedoch bot Joop Anlass zur Sorge. Er guckte verstört durch die Gegend, strich sich fahrig durch die Haare, fuchtelte mit den Armen herum. Er verwechselte die Namen der Kandidatinnen und antwortete extrem langsam auf Fragen. Erinnernswert aber ist auf jeden Fall seine Antwort auf Heidis Frage: „Ist das nicht Wahnsinn hier mit so vielen Leuten?“ Joop fand nämlich: „Mit dir allein zu sein war manchmal schwerer.“

Nathalie ist in Wolfgang verliebt

Ganz besonders mochte offenbar Kandidatin Nathalie Wolfgang Joop. Die damals 16-Jährige fiel nicht nur durch Ehrgeiz und markante Augenbrauen auf, sondern blieb vor allem wegen ihrer Schwärmerei für den mehr als 50 Jahre älteren Designer im Gedächtnis. Und auch Joop schien ganz angetan von Nathalie. Die Turtelei der beiden sorgte für Unmut sowohl zwischen den Jury-Mitgliedern als auch bei den anderen Mädchen. Die fanden, Nathalie steigere sich da zu sehr rein, Joop möge einfach die Nähe von Menschen. Egal: „Wolfgang und ich lieben uns so richtig“, stellt Nathalie klar.

Staffel 10 – 2015

Darya und Erica

In spätestens einem Jahr kann sich vermutlich kein Zuschauer mehr an die Teilnehmerinnen der zehnten Staffel erinnern – außer an Zicke Darya und Krawallschachtel Erica. Die beiden Mädchen zickten und schrien sich dermaßen in den Vordergrund, dass einem die übrigen Teilnehmerinnen in ihrer Statistenrolle nur leid tun konnten.

Beim Umstyling keifte und heulte Erica, weil sie lila Haare bekam, im Haus schrie und zeterte sie, den Mädchen gegenüber war sie respektlos, beim Fotoshooting verhielt sie sich den Kunden gegenüber unangebracht, beim Auftritt im Impro-Theater beleidigte sie ihren Mitspieler – alles mit der Erklärung „Ich sag eben meine Meinung“. Bei der Jury kam die (vor)laute Erica nicht gut an. Heidi bringt es auf den Punkt: „Ich bin kein großer Fan von dir“. Die Aussprache unter den Mädchen in der Modelvilla brachte auch nichts.


Als Erica erst mal aus der Sendung raus war, zickte Darya munter weiter. An ihren Konkurrentinnen ließ sie kein gutes Haar. Keine Frage, für Darya hat nur eine den Sieg verdient: Darya.


Das Finale von „Germany's next Topmodel“ findet statt am Donnerstag, den 14. Mai in den SAP Arena in Mannheim. ProSieben überträgt die Show live ab 20.15 Uhr.

Anja versucht zu laufen.
Anja versucht zu laufen.
Screenshot ProSieben Lizenz
Tessa zeigt den Mittelfinger
Tessa zeigt den Mittelfinger
Screenshot ProSieben Lizenz
Ist das eine Veränderung zum Positiven?
Ist das eine Veränderung zum Positiven?
Screenshot ProSieben Lizenz
Alisar, GNTM-Gewinnerin 2010
Alisar, GNTM-Gewinnerin 2010
dpa Lizenz
Maike ist unzufrieden.
Maike ist unzufrieden.
Pro Sieben Lizenz
Femen-Aktivistin beim GNTM-Finale auf der Bühne.
Femen-Aktivistin beim GNTM-Finale auf der Bühne.
dpa Lizenz
Die Juroren Heidi Klum (links) und Wolfgang Joop sitzen in Köln beim Finale der Fernsehshow "Germany's next Topmodel" (GNTM) auf der Bühne.
Die Juroren Heidi Klum (links) und Wolfgang Joop sitzen in Köln beim Finale der Fernsehshow "Germany's next Topmodel" (GNTM) auf der Bühne.
dpa Lizenz