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Gemälde-Auktion Gemälde-Auktion: "Echte Hitler" kommen unter den Hammer

Von Bernhard Honnigfort 10.06.2015, 06:55
Neuschwanstein - ein echter Hitler
Neuschwanstein - ein echter Hitler afp Lizenz

Berlin - Es gibt sie immer noch, und immer wieder tauchen welche auf: Bilder, gemalt oder gezeichnet von Adolf Hitler. In Nürnberg sollen bei einer Auktion am 20. Juni Werke des Diktators versteigert werden. Das Auktionshaus Weidler bietet sie an: 14 Aquarelle und Tuschezeichnungen, angefertigt zwischen 1904 und 1922, signiert mit „A. Hitler“.

Es ist nicht die erste Auktion von Bildern des großen Völkermörders in Nürnberg. Bei einer ähnlichen Auktion vergangenen November ging ein „echter Hitler", ein Aquarell, schon einmal für 130.000 Euro über den Tisch. So lange auf den Bildern keine Nazi-Symbole erkennbar sind, dürfen sie in Deutschland versteigert und verkauft werden.

Die 14 Aquarelle und Zeichnungen, darunter ein Mädchenporträt und ein Damenakt sowie Ansichten aus Wien und Prag, sollen zwischen 1000 und 45.000 Euro einbringen, teilte Auktionator Herbert Weidler kürzlich mit. Die angebotenen Bilder stammten meist aus Haushaltsauflösungen oder Nachlässen und seien dem Auktionator von Sammlern zum Verkauf gegeben  worden.

Die meisten  der im Auktionskatalog aufgeführten Bilder sind „A. Hitler“ signiert und vor 1922 gemalt worden. Den höchsten Preis soll ein Aquarell von Schloss Neuschwanstein bringen. Laut einer Schrift auf dem Rahmen dieses Bildes war es ein Geschenk zum 80. Geburtstag des Unternehmers und geheimen Kommerzienrates Otto von Steinbeis.

Große Nachfrage

Echte und angeblich echte Hitler werden immer wieder und überall versteigert. Die Nachfrage ist da. Sammler dafür gibt es auf der ganzen Welt, sie sind auch bereit, eine Menge Geld auszugeben.

Bei einer Auktion in England vor Jahren waren schon einmal 21 Aquarelle Hitlers für rund 170.000 Euro versteigert worden. Die Bilder, die angeblich auch aus Nachlässen stammten, soll Hitler während des Ersten Weltkriegs in Flandern angefertigt haben. Allerdings gab es damals auch Zweifel an der Echtheit.

Die Kleinstadt Lostwithiel im Südwesten Englands, wo die Auktion 2006 stattfand, war hin und hergerissen von dem Spektakel. Die einen freuten sich über öffentliche Aufmerksamkeit für ihren Ort, die anderen ärgerten sich darüber, ausgerechnet mit   Adolf Hitler in einem Atemzug genannt zu werden.

Hitler, der ursprünglich Künstler werden wollte und später bedauerlicherweise seine Pläne änderte, verdiente sich nach der Jahrhundertwende in Wien und München als Postkartenmaler eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt.

Angeblich hat er in diesen Jahren zwischen 2000 und 3000 Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder gemalt. Von ihm kursieren heute allerdings noch deutlich mehr Bilder. Experten gehen davon aus, dass heute eine Menge falsche Führer im Umlauf sind.

Hitler ganz blumig
Hitler ganz blumig
afp Lizenz