Franz Seitz gestorben Franz Seitz gestorben: Pionier des deutschen Nachkriegsfilms

München/dpa. - Franz Seitz, einer der bedeutenden Produzenten desdeutschen Nachkriegsfilms, ist tot. Der Münchner Regisseur und Autor starb am vergangenen Donnerstag nach längerer Krankheit im Alter von 84 Jahren. Die Urnenbeisetzung findet an diesem Freitag (27. Januar)auf dem Friedhof im oberbayerischen Schliersee statt, wie sein Sohnam Dienstag auf Anfrage mitteilte.
Neben seinen hoch gelobten Thomas-Mann-Verfilmungen produzierteder gebürtige Münchner auch Volker Schlöndorffs Oscar-gekröntenStreifen «Die Blechtrommel». Seit seinem vor mehr als 50 Jahrenentstandenen ersten Film «Der letzte Schuss» hat Seitz rund 80Kinofilme produziert und mehr als 50 Drehbücher geschrieben. Seineletzte große Kinoproduktion war die Verfilmung von Lion FeuchtwangersRoman «Erfolg».
Der Sohn des gleichnamigen Münchner Regisseurs und Enkel desVolksschauspielers und Theaterdirektors Xaver Terofal kam nacheinigen Semestern Medizin über ein Volontariat als Filmarchitekt beiRichard Eichberg zu seinem eigentlichen Metier. Gemeinsam mit demRegisseur Rolf Thiele schuf er als Drehbuchautor und Produzentzahlreiche Kinohits wie «Das schwarz-weiß-rote Himmelbett» oder«Grieche sucht Griechin».
Für sein Kinoschaffen wurde Seitz, der viele Ehrenämter hatte undauch lange Jahre Vorsitzender der Spitzenorganisation derFilmwirtschaft (SPIO) war, vielfach ausgezeichnet. Auf eine Ehrungwar der immer elegant gekleidete passionierte Pfeifenraucher aberbesonders stolz: Der Oscar, die weltweit bedeutendste Auszeichnung imFilmgeschäft, hatte in seinem Büro, flankiert von zwei Filmschalen inGold einen Ehrenplatz.