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Fotografie Fotografie: David Hamilton eröffnete Retrospektive

23.04.2006, 12:49
Der Altmeister der Fotografie, der in Frankreich lebende Brite David Hamilton, stellt sich am Freitag (21.04.2006) zwischen zwei seiner älteren sw-Bilder der Ausstellung «David Hamilton - Gemalte Fotografie» in der Galerie «Gut Altenkamp» von ADO-Gardinen in Aschendorf (Kreis Emsland) vor. Der 73 Jahre alte Hamilton, durch erotische Mädchenfotografie in den Siebziger- und Achtzigerjahren bekannt geworden, besuchte im Rahmen der Ausstellungseröffnung zum ersten Mal seit 20 Jahren Deutschland. (Foto: dpa)
Der Altmeister der Fotografie, der in Frankreich lebende Brite David Hamilton, stellt sich am Freitag (21.04.2006) zwischen zwei seiner älteren sw-Bilder der Ausstellung «David Hamilton - Gemalte Fotografie» in der Galerie «Gut Altenkamp» von ADO-Gardinen in Aschendorf (Kreis Emsland) vor. Der 73 Jahre alte Hamilton, durch erotische Mädchenfotografie in den Siebziger- und Achtzigerjahren bekannt geworden, besuchte im Rahmen der Ausstellungseröffnung zum ersten Mal seit 20 Jahren Deutschland. (Foto: dpa) dpa

Aschendorf/dpa. - Die Ausstellung «David Hamilton - GemalteFotografie» zeigt bis zum 7. Mai einen Querschnitt aus 40 Jahrenkünstlerischen Schaffens des gebürtigen Briten. Darunter sind rund150 Fotografien mit Stillleben, Bildern aus Venedig,Landschaftsaufnahmen und jungen Mädchen in romantisch-stilisierterNacktheit. «Jedes Bild hat eine Geschichte. Das sind alles meineKinder», sagte Hamilton in einem dpa-Gespräch.

Die Ausstellung spiegelt das Lebenswerk des Künstlers wider. EinEnde ist für Hamilton aber noch lange nicht in Sicht. «Arbeit ist dieZufluchtsstätte für alle, die nichts Besseres zu tun haben. Ich binda wie der Esel, dem eine Karotte vor der Nase hängt: Ich kanneinfach nicht damit aufhören, die Karotte fangen zu wollen.» Und sobleibt Hamilton ein Fotograf im Unruhestand, der sich nun auch derLiteratur widmet. Ende des Sommers sollen zwei Bücher mitKurzgeschichten erscheinen.

Für Hamilton ist die wirklich gute Fotografie seit dem Jahr 1920beendet. Danach sei alles zu sehr technisiert worden. «DieDigitalfotografie tötet die Qualität von Bildern.» Bis heuteverwendet er bei seinen Foto-Shootings eine alte Spiegelreflexkameraund immer die gleiche Sorte Film. Da wisse er, wie das Materialreagiere. Eine Digitalkamera benutze er nur für Schnappschüsse. Abernicht zum Arbeiten.

Viele Kritiker haben ihm vorgeworfen, dass sich sein Stil, mitWeichzeichner zu fotografieren, nie geändert hat. Dass die Bildergerade durch diese Technik, die Hamilton in den 60er und 70er Jahrenberühmt gemacht hat, kitschig wirken. Das prallt an Hamilton ab. «Nurwenige Fotografen haben einen eigenen Stil wie ich.» Er seiemotional, bekannte der Fotograf und fügte hinzu: «Meine Arbeit istfür mich die konstante Suche nach Unschuld.»