Filmstar Filmstar: Hollywoods schönster alter Mann ist tot

Los Angeles/dpa. - Der amerikanische Filmstar Gregory Peck ist tot. Der Oscar-Gewinner, der seit den 40er Jahren zu den weltweit bekanntesten Hollywoodschauspielern gehörte, starb nach Angaben eines Sprechers der Familie im Alter von 87 Jahren in der Nacht zum Donnerstag. Peck war jahrzehntelang als «der schönste Mann Hollywoods» bekannt und galt als das Symbol des perfekten Gentlemans. Zu den unvergessenen Werken des großen dunkelhaarigen Stars, der oft das Image des aufrechten ehrlichen Gentlemans verkörperte, gehört der Film «Wer die Nachtigall stört».
Für die Rolle des Südstaatenanwalts Atticus Finch, der unerschrocken gegen Rassendiskriminierung kämpft, wurde er 1962 mit einem Oscar geehrt.
Der in der Nähe von San Diego (Kalifornien) aufgewachsene Sohn eines Drogisten war schon seit Anfang seiner Schauspielerkarriere außerordentlich erfolgreich und konnte sich deshalb in Hollywood seine Unabhängigkeit weitgehend bewahren. Peck hatte seine Karriere 1944 mit «Tage des Ruhms» begonnen.
Mit Peck verbinden sich Erinnerungen an Filme wie Alfred Hitchcocks «Ich kämpfe um dich» (1945) an der Seite von Ingrid Bergman, Henry Kings Hemingway-Verfilmung «Schnee auf dem Kilimandscharo» (1952) und William Wylers «Ein Herz und eine Krone» (1953) mit Audrey Hepburn. Als Kapitän Ahab jagte er 1956 den Wal «Moby Dick» in John Hustons Verfilmung des Romanklassikers von Robert Melville. 1989 hatte er noch einmal Erfolg in der Verfilmung von Carlos Fuentes' «Der alte Gringo» mit Jane Fonda. Im 1991 gedrehten Film «Das Geld anderer Leute» war er zum letzten Mal auf der großen Leinwand zu sehen.
Ob als Western- oder Kriegsheld, als romantischer Liebhaber oder US-Präsident Lincoln war der lange Kalifornier in seinen Filmen meist das Symbol des sympathischen, geradlinigen, vertrauenswürdigen Helden, den weibliche wie männliche Kinobesucher gleichermaßen schätzen. Außerhalb des Kinos bewies er soziales Gewissen.
Peck, der Medizin studierte, war lange Jahre Präsident der amerikanischen Krebsgesellschaft und der Filmakademie. Der überzeugte Pazifist produzierte 1972 mit «The Trial of the Cantonsville Nine» einen Antikriegsfilm. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört die «Medal of Freedom», der höchste zivile Orden der USA. Außerdem erhielt er für sein Lebenswerk unter anderen 1993 den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele. Zudem wurde er mit mehreren Golden Globes ausgezeichnet.