Filmstar Filmstar: Die blonde Legende des Trevi-Brunnens

Rom/dpa. - Den Sprung in die Filmbranche schaffte die 1931 im schwedischenMalmö geborene Kerstin Anita Marianne Ekberg, nachdem sie 1950 zur«Miss Schweden» gewählt worden war. Mit ihrer Aufsehen erregendenFrisur und der langen, naturblonden Mähne zierte sie unzähligeZeitungscover, Fotografen aus aller Welt rissen sich um ein Shootingmit ihr. Zu ihren ersten Filmen zählten «Abbott and Costello go toMars» (1953) und William Wellmans «Der gelbe Strom». Bereits mit 22Jahren wurde sie mit Marilyn Monroe und Jayne Mansfield verglichenund genoss in Hollywood den Ruf eines wilden Partygirls.
Nach Auftritten in US-Kassenschlagern wie «Krieg und Frieden»(1956) und «Zurück aus der Ewigkeit» trat Ende der 50er JahreFederico Fellini in Ekbergs Leben. «Alle sagten, ich hätte keinTalent, nur lange blonde Haare und einen gewaltigen Busen», erinnertsich die Schauspielerin. Erst Fellini läutete 1959 mit «La DolceVita» den Wendepunkt in ihrem Leben ein. Das nächtlich-erotische Badim Trevi-Brunnen an der Seite von Marcello Mastroianni wurde zumfrühen Höhepunkt ihrer Karriere.
Danach blieb Anita in Italien, bekam jedoch nur nochdrittklassige Filmangebote. Das «süße Leben» der umschwärmtenSchwedin verwandelte sich in ein bitteres Leben, als sie nach zweigescheiterten Ehen und diversen Affären ihren persönlichen Kampfgegen Alkohol und Übergewicht aufnehmen musste. Als sie schonvereinsamt in einer römischen Villa in Vergessenheit zu geratendrohte, trat Fellini erneut in ihr Leben. In «Intervista» spieltedie Schwedin 1985 an der Seite des mittlerweile gealtertenMastroianni und bekam fortan wieder zahlreiche Filmangebote. DieZeit der großen Rollen kam jedoch nicht wieder.
Anita Ekberg trägt ihr Schicksal als alternde Diva mit Fassungund Selbstironie. Im Sommer 2000 kehrte sie noch einmal an den Ortihres größten Erfolges zurück und nahm als Stargast an derModenschau von Stardesigner Rocco Barocco am Trevi-Brunnen teil.Umjubelt wie eh und je, von Fotografen umzingelt, mit kühl-nordischem Stil und der ewig blonden Mähne sonnte sie sich nocheinmal lächelnd im Licht ihrer eigenen Legende.