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Filmkunstfest MV lässt Olsenbande aufleben

03.05.2017, 05:35
Der Däne Jes Holtsø hinterlässt sein Autogramm. Foto: Jens Büttner
Der Däne Jes Holtsø hinterlässt sein Autogramm. Foto: Jens Büttner dpa-Zentralbild

Schwerin - Mit der Literaturverfilmung „In Zeiten des abnehmenden Lichts” von Regisseur Matti Geschonneck ist am Dienstagabend in Schwerin das 27. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern eröffnet worden.

Der Streifen über den Zerfall der DDR nach dem gleichnamigen Roman von Eugen Ruge läuft im Wettbewerbsprogramm.

Die Musik zur Eröffnungsgala steuerte die Band um den dänischen Schauspieler und Blues-Sänger Jes Holtsø bei, der als Darsteller des Børge in den Olsenbande-Filmen bekannt wurde. Holtsø (60) ist neben Morten Grunwald (Benny) einer der letzten noch lebenden Hauptdarsteller der dänischen Kriminalkomödien.

Bis Sonntag werden beim Filmkunstfest, dem größten Publikumsfestival in Ostdeutschland, 150 Filme aus 17 Ländern in vier Wettbewerben und acht Themenreihen gezeigt. Darunter sind 20 Ur- und deutsche Erstaufführungen. Preise in einer Gesamthöhe von 46 500 Euro werden vergeben. Im Zentrum steht der engagierte, deutschsprachige Film. Schauspielerin Iris Berben erhält am Samstag den Ehrenpreis des Festivals, den „Goldenen Ochsen”. Zu den Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Konzerten und Lesungen in Schwerin werden rund 18 000 Besucher erwartet.

Gastland ist Dänemark, das mit einer eigenen Filmreihe gewürdigt wird. Neben dem Stummfilm „Hamlet” aus dem Jahr 1920 mit Asta Nielsen in der Hauptrolle werden auch 4 der 14 Olsenbande-Filme gezeigt. Eine Ausstellung, die bereits am Nachmittag eröffnet wurde, beleuchtet das Phänomen der Filme um die liebenswerten Kriminellen Egon, Benny und Kjeld und ihre unermüdlichen Anläufe für den großen Coup.

Jes Holtsø gestand bei der Ausstellungseröffnung im Schleswig-Holstein-Haus in Schwerin, er fühle sich wie ein König, wenn er in Deutschland sei. In Dänemark gelte er als alter Kinderdarsteller, hier sei das anders. Vor allem in Ostdeutschland sind die zwischen 1968 und 1998 gedrehten Olsenbande-Filme noch heute äußerst populär. „Immer wenn ich gefragt werde, was die Olsenbande für mich bedeutet, sage ich: Die Filme sind pure Liebe. Sie sind ein Spiegel von uns selbst.”

In der Schau sind unter anderem dänische und deutsche Filmplakate, Szenen aus den Olsenbande-Filmen sowie die Hebammentasche von Kjeld zu sehen. Der Star der Ausstellung ist ein rostiger Chevrolet Bel Air. In einem solchen Wagen pflegte die Olsenbande ruckelnd zu ihren Coups vorzufahren. Allerdings ist es kein Original-Wagen vom Filmset, wie Ausstellungsorganisatorin Antje Schunke sagte. Es handele sich um ein ähnliches Exemplar aus den USA. Seit Dienstag ziert ein Autogramm von Jes Holtsø das Armaturenbrett. (dpa)