Film Film: Stiller Kämpfer in Hollywood

Los Angeles/dpa. - Sein Kampfsport-Freund Bruce Lee gab den Kickstart zu einerKarriere in Hollywood. Mit Hilfe der Kung-Fu-Legende landete Norris1968 seine erste Minirolle in dem Agentenstreifen «The WreckingCrew». Steve McQueen, der zu Norris' prominenten Karate-Schülernzählte, verdankte er 1976 einen Auftritt als Lastwagenfahrer in demUS-Kassenhit «Breaker! Breaker!». McQueen soll ihm auch den Ratgegeben haben «wenn man sonst nichts hat, kann man immer nochSchauspieler werden».
An den großen Erfolg seiner «Harte Kerle»-Vorbilder Clint Eastwoodund Charles Bronson konnte Norris nie anknüpfen. Die Kritiker nahmenihn als Schauspieler nicht ernst, aber Action-Fans hielten demKampfhelden die Treue. Auf blutrünstige Charaktere ließ sich Norrisaber nicht ein. So lehnte er 1984 eine Rolle in «The Karate Kid» ab,weil sie ihm angeblich zu brutal war.
Der im US-Staat Oklahoma geborene Sohn eines Cherokee-Vaterssiedelte als Kind mit seiner Mutter nach Kalifornien um. Vomärmlichen Elternhaus zog Norris zur Air-Force und als junger Soldatnach Korea, wo er die Karate-Variante Tang Soo Do entdeckte. In den60er Jahren schlug sich Norris in den USA als Kampfsportlehrer durch,eröffnete zahlreiche Schulen und sammelte Trophäen, darunter als«Kämpfer des Jahres». Er trägt den schwarzen Gürtel in Tang Soo Dound Tae Kwon Do und wurde 1997 als erster westlicher Kämpfer miteinem hochrangigen «Grand Master»-Gürtel ausgezeichnet.
Im liberalen Hollywood zählt Norris mit seinen konservativenAnsichten zu den Einzelkämpfern. Auf seiner Webseite präsentiert sichder Republikaner stolz vor der amerikanischen Flagge. George Bushstand er vor Jahren beim Präsidentenwahlkampf zur Seite. Schon in demStreifen «Invasion U.S.A» (1985) kam sein patriotischer Kampfgeist inder Rolle eines Ex-FBI-Agenten auf Terroristenjagd voll zum Zug. ImUS-Fernsehen hat Norris mit der von ihm selbst produzierten Serie«Walker Texas Ranger» seit 1993 einen Dauerbrenner.
Neben den Entertainment-Erfolgen verweist Norris gerne auf seinehumanitären Verdienste. Im Rahmen christlicher und sozialer Programmeführt er Kampfsport-Kurse für benachteiligte Kinder durch. Er istselbst fünffacher Vater. Seine beiden Söhne Mike und Eric lässt erhäufig in seinen Filmen mitspielen.