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Film Film: Kim Novak wird 70 Jahre alt

07.02.2003, 07:22
US-Schauspielerin Kim Novak (Aufnahme aus den 50er Jahren) wurde 1953 in Hollywood entdeckt, wo sie als Fotomodell und Komparsin arbeitete. Innerhalb weniger Jahre schaffte sie den internationalen Durchbruch und avancierte zum meist gefragten weiblichen Star in Hollywood. Unsterblich wurde die blonde Schönheit, die Ende der 50er Jahre als populärstes Sexidol Amerikas galt, durch Hitchcocks Meisterwerk "Vertigo". Insgesamt realisierte der Star über 30 Kinofilme. Am 13.02.2003 feiert Kim Novak, die heute zurückgezogen in der kalifornischen Kleinstadt Carmel lebt, ihren 70. Geburtstag. (Foto: dpa)
US-Schauspielerin Kim Novak (Aufnahme aus den 50er Jahren) wurde 1953 in Hollywood entdeckt, wo sie als Fotomodell und Komparsin arbeitete. Innerhalb weniger Jahre schaffte sie den internationalen Durchbruch und avancierte zum meist gefragten weiblichen Star in Hollywood. Unsterblich wurde die blonde Schönheit, die Ende der 50er Jahre als populärstes Sexidol Amerikas galt, durch Hitchcocks Meisterwerk "Vertigo". Insgesamt realisierte der Star über 30 Kinofilme. Am 13.02.2003 feiert Kim Novak, die heute zurückgezogen in der kalifornischen Kleinstadt Carmel lebt, ihren 70. Geburtstag. (Foto: dpa) dpa

Los Angeles/dpa. - Sexy, blond und kühl - das war das Erfolgsrezept von Kim Novak, der «Sharon Stone der 50er Jahre». Mächtige Hollywoodbosse hatten das junge Fotomodell zur «Sexgöttin» hochstilisiert, Alfred Hitchcock machte sie unvergesslich. Die Schauspielerin war gerade 24 Jahre alt, als sie in dem düsteren Thriller «Vertigo - Aus dem Reich der Toten» (1958) eine mysteriöse Doppelgängerin spielte. Neben James Stewart jagte sie einem Millionenpublikum eine Gänsehaut ein. Doch weder damals noch heute fühlte sich die Schauspielerin in der Rolle des gefeierten Hollywoodstars wohl.

Kim Novak, die am Donnerstag (13. Februar) ihren 70. Geburtstag feiert, grenzte sich schon früh von der Traumfabrik ab. «Sie wollten mich komplett verändern», erinnerte sich die Schauspielerin später an ihre Hollywood-Jahre, «es war immer so, als müsste ich darum kämpfen, etwas von meinem wirklichen Ich zu zeigen.» Aus Protest gegen die Vereinnahmung durch die Studios flüchtete sie schon früh gen Norden in die entlegene Hippie-Gegend um Big Sur. Mit ihrem zweiten Ehemann, einem Tierarzt, zog sie in den 80er Jahren von Kalifornien auf eine Ranch nach Oregon, um Pferde und Lamas zu züchten.

Als Marilyn Pauline Novak kam die Tochter tschechischer Eltern 1933 in Chicago zur Welt. Ihr Show-Talent stellte sie erstmals als «Miss Deep Freeze» auf einer Eisschrank-Werbetour quer durch die USA unter Beweis. In Hollywood jobbte sie kurz als Fotomodell und erhielt 1953 ihre erste Rolle in dem Streifen «Die lockende Venus» an der Seite von Jane Russell.

Harry Cohn, der Boss des Columbia Studios, entdeckte die talentierte Blondine und baute sie mit Erfolg zum neuen Star auf. Novak sollte die schwierige, langsam alternde Rita Hayworth ablösen, was ihr auch prompt gelang. Nach wenigen Filmen wie «Schachmatt» (1954) und «Eine glückliche Scheidung» (1954) wurde sie durch die Kinohits «Der Mann mit dem goldenen Arm» und «Picknick» bereits ein Jahr später zum internationalen Star. Bei den Filmfestspielen in Cannes ließ sich Kim Novak 1956 als «Neuentdeckung» feiern. Ihre 12 Columbia-Filmen brachten dem Studio Millionengewinne und Novak den Ruf als Sexgöttin ein.

Für Schlagzeilen sorgten auch ihre Beziehungen zu Stars wie Frank Sinatra, Cary Grant, Sammy Davis Jr. und Ali Khan. Ihre Kurz-Ehe mit dem britischen Schauspieler Richard Johnson, ihrem Mitspieler aus «Die amourösen Abenteuer der Moll Flanders», ging nach dem Kinostart 1965 schnell auseinander. Für Billy Wilder trat sie in der Komödie «Küß mich Dummkopf» vor die Kamera. 1978 reiste sie für Dreharbeiten zu dem Streifen «Schöner Gigolo, armer Gigolo» nach Berlin. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits mit dem Tierarzt Robert Malloy verheiratet und nur noch selten in Filmen zu sehen.

Nach einem Auftritt in der Fernsehserie «Falcon Crest» erhielt die Schauspielerin Ende der 80er Jahre noch einmal einige Filmrollen. An der Seite von Oscar-Gewinner Ben Kingsley wirkte sie 1990 in dem Drama «Die Kinder» mit. 1997 kam Kim Novak erneut zur Berlinale, um den Goldenen Bären für ihr Lebenswerk zu erhalten. Damals schrieb sie auf der Ranch in Oregon bereits an ihren Memoiren. Doch dieses Projekt nahm im Sommer 2000 ein plötzliches Ende, als ihr Farmhaus samt Hollywood-Memorabilien bis auf die Grundmauern abbrannte. Das nehme sie als Zeichen, ihre Memoiren nicht zu schreiben, meinte sie damals - Hauptsache ihre Hunde, Lamas, Pferde und Wildgänse hätten den Brand unbeschadet überstanden.