Fernsehen Fernsehen: Sylvie gegen Sophia im «Let's Dance»-Finale

Berlin/dpa. - Achim Mentzel und Brigitte Nielsen hatten Muskelkater. Hiltrud «Hillu» Schwetje, Exfrau von Gerhard Schröder, brach sich die Hand. Boxer Arthur Abraham gab auf Empfehlung seines Arztes auf. Schauspielerin Nina Bott bekam wegen ihres verletztenRückens Spritzen. Bei der dritten Staffel von «Let's Dance» gab es unter der Rubrik «Promis und die Sportmedizin» einiges zu vermelden. «Der Profitanz ist ein Hochleistungssport, das wird leider immer wieder unterschätzt»», lautete die Diagnose von Juror Joachim Llambi.
Die Wellen schlugen diesmal nicht so hoch wie bei der erstenAusgabe der Prominenten-Tanzshow, die Heide Simonis 2006 so vielSpott einbrachte, dass die Ex-Ministerpräsidentin sich «nie wieder»schwor. Im Finale der RTL-Live-Show an diesem Freitag (21.15 Uhr) inBerlin tanzt Moderatorin und Fußballer-Ehefrau Sylvie van der Vaartgegen die Schauspielerin Sophia Thomalla, Tochter von SimoneThomalla.
Gewinner der ersten Staffel war Wayne Carpendale. Bei der zweitenholte seine Schauspielkollegin Susan Sideropoulos den Titel «DancingStar 2007». Danach pausierte RTL mit der Show. Nächstes Jahr wird eswohl wieder eine neue Staffel geben. Mit den diesjährigen Quoten (18Prozent Marktanteil durchschnittlich pro Ausgabe) sei der Senderzufrieden, sagt Unterhaltungschef Tom Sänger. Sophia Thomalla seieine schwierige Gegnerin, räumt Sylvie van der Vaart ein. Sie willdamit überzeugen, dass sie viel gelernt hat und die Zuschauer dieseSteigerung anerkennen und für sie stimmen.
Kurz vor dem Finale verkündete RTL, dass der Sender einenDreijahresvertrag mit der Niederländerin abgeschlossen hat. Die 32-Jährige wird auf den deutschen WM-Fanpartys sowie in Magazinen wie«Punkt 12» und «Exclusiv» als Reporterin auftreten. Außerdem ist sieim Herbst wieder als Jurorin bei der Castingshow «Das Supertalent» zusehen, bei der in der letzten Ausgabe ein Hund gewann. Eigene RTL-Shows mit Sylvie van der Vaart sind nicht ausgeschlossen. Zuletztsprang sie als Jurorin im Finale von «Deutschland sucht denSuperstar» ein, weil Nina Eichinger wegen der Vulkanasche nichteinfliegen konnte.
RTL und Holland? Da war mal was. Ähnlich wie Linda de Mol(«Traumhochzeit») ist die Niederländerin in ihrer Heimat so bekannt,dass sie unter ihrem Vornamen firmiert. Ihre Hochzeit mit Rafael vander Vaart wurde 2005 live im Fernsehen übertragen. Der Fußballerhatte sie zuvor auf dem Bildschirm entdeckt und wollte sie partoutkennenlernen. «Ich wusste echt nicht, wer er war», erzählt Sylvie vander Vaart. Sie googelte ihn und fand, dass er «süß» aussah. Dann daserste Treffen: «Ich habe mich sofort, aber schrecklich in ihnverliebt.»
Zum Mutmacher für viele Frauen wurde Sylvie van der Vaart, als2009 ihre Brustkrebserkrankung bekanntwurde. In «Let's Dance» trägtsie kurze Haare, die Perückenzeit ist vorbei. RTL habe in der«schwierigsten Zeit ihres Lebens» zu ihr gehalten, sagt dieModeratorin. Sie macht einen sehr fitten Eindruck. Sieben StundenTanztraining am Tag sechsmal in der Woche: Man achte auf die Waden.
Die Klischees über Spielerfrauen kennt Sylvie van der Vaart. Dasblödeste Vorurteil ist für sie, dass Fußballerfrauen nur Shoppengehen. Und ein Klischee, das stimmt? Spielerfrauen müssen Opferbringen und dorthin ziehen, wohin der Sport führt, weiß van der Vaartaus Erfahrung. «Ich lebe in Madrid, weil mein Mann dort Fußballspielt.»
Wenn die Niederländerin in Deutschland arbeitet, ist sie Stammgastin Hotels. Diese stellen ihre Lieblingskekse bereit und platzierenBilder von Mann und Kind im Zimmer. Am Tag des Finales von «Let'sDance» feiert Sylvie van der Vaart noch mit ihrem Sohn Damián - derlaut seiner Mutter vier Sprachen spricht - dessen 4. Geburtstag. Danngeht es ins Studio nach Adlershof, zum Paso Doble, Salsa und zumFreestyle. Ein Titel, zu dem sie tanzen wird: «I Feel Good».