Fernsehen Fernsehen: RTL2 entdeckt die übernatürlichen «Heroes»

München/ddp. - Im Kino haben sich Superhelden in Filmreihen wie«Fantastic Four», «X-Men», «Batman» oder «Superman» in denvergangenen Jahren wiederholt als Kassenknüller bewährt. An diesefantastischen Vorbilder lehnt sich auch die amerikanische Serie«Heroes» an. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die plötzlich entdecken,dass sie über übernatürliche Fähigkeiten verfügen. Der PrivatsenderRTL 2 zeigt die 23 einstündigen Folgen ab Mittwoch (10. Oktober,20.15 Uhr) in deutscher Erstausstrahlung jeweils im Doppelpack.
Zwischen Las Vegas und Tokio finden rund ein Dutzend ganz normalerMenschen unabhängig voneinander heraus, dass sie übernatürlicheFähigkeiten besitzen. Allerdings müssen sie erst einmal lernen, damitauch sinnvoll umzugehen. Ein junger Krankenpfleger (Milo Ventimiglia)kann fliegen, eine Chearleaderin (Hayden Panettiere) erweist sich alsunverwundbar, ein japanischer Angestellter (Masi Oka) kann mit bloßerWillenskraft die Zeit anhalten. Andere «Betroffene» können Gedankenlesen oder hellsehen.
Dass das alles kein Zufall ist, findet als erster ein jungerindischer Genetiker (Sendhil Ramamurthy) heraus, der auf mysteriöseZusammenhänge der Begabungen stößt. Aber auch einige mächtigeGegenspieler tauchen auf. Schon bald kreuzen sich die Wege einigerSuperhelden bei der Jagd nach einem Serienkiller. Die Lage spitztsich zu, als ein drogensüchtiger Maler (Santiago Cabrera) ein Unglücknach dem anderen malt, das dann tatsächlich irgendwo auf der Weltpassiert. Nachdem er schon mit einem schlimmen Zugunglück richtiglag, erschafft er nun ein Gemälde, das die Explosion einer Atombombein New York zeigt - eine Anspielung auf die Ereignisse des 11.September.
Doch können die TV-Superhelden auf dem TV-Bildschirm mit denKinoheroen auf Großleinwänden mithalten? Anders als in denKinospektakeln setzen die Regisseure David Semel und Allan Arkushweniger auf teure Spezialeffekte, sondern auf die Höhen und Tiefender zwischenmenschlichen Beziehungen, die die Protagonisten vor derpflichtgemäßen Errettung der Welt meistern müssen. Reizvoll ist vorallem die komplexe Erzählstruktur, gelingt es dem Regieduo doch nachkleinen Anlaufschwierigkeiten, etliche Handlungsstränge so geschicktmiteinander zu verknüpfen, dass die Zuschauer den Überblick behaltenund zugleich größere Spannungsbögen entstehen.
Der Münchner Sender, der mit der ambitioniertenUS-Echtzeitkrimi-Serie «24» nicht nur einen Publikumshit, sondernauch einen Prestige-Erfolg landen konnte, setzt offenbar großeHoffnungen in «Heroes». Immerhin avancierte die für den US-Sender NBCproduzierte Serie, die von Erfolgsautor Tim Kring («Chicago Hope»)geschrieben wurde, in den Vereinigten Staaten mit 14 MillionenZuschauern und einem Marktanteil von 14 Prozent in derwerberelevanten Zielgruppe zum erfolgreichsten Serienstart in derTV-Saison. Auch wenn «Heroes» trotz acht Nominierungen bei derjüngsten Verleihung der renommierten Emmy-Preise leer ausging, sowaren die amerikanische Kritiker doch angetan.
Für RTL-2-Programmdirektor Axel Kühn «etabliert 'Heroes' denn aucheine völlig neue Farbe im Serienmarkt, die auch in Deutschland fürAufsehen sorgen wird». Mit der Bildschirmpremiere von «Heroes», dievor wenigen Tagen schon in der Top-Ten-Reihe des Kölner TV-Festivals«Cologne Conference» lief, fällt bei RTL 2 zugleich der Startschussfür die Ausstrahlung ausgewählter Serien und Spielfilme im16:9-Format. Wie der Sender kürzlich mitteilte, unterstützt er beimdigitalen TV-Empfang «die automatische Formatumstellung bei16:9-Geräten durch die Ausstrahlung eines entsprechendenSteuersignals».