Fernsehen Fernsehen: Frauenpower für den Polizeiruf im MDR

Berlin/Halle/ddp. - Isabell Gerschke ist am Ostermontag (20.15 Uhr) erstmals als Oberkommissarin Nora Lindner an der Seite von Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler im «Polizeiruf 110» desMDR zu sehen. Wie die junge Kommissarin habe sie sich alsSchauspielerin zwischen den beiden Hauptdarstellern, die seit 1996gemeinsam als Hauptkommissare Herbert Schmücke und Herbert Schneidervor der Kamera stehen, einfügen müssen, sagte Gerschke imddp-Interview. «Ich komme in so ein Gefüge, eine Art Ehepaar, undbreche die Strukturen ein bisschen auf», sagte die 30-Jährige.
Den neuen Kollegen sei sie mit Fingerspitzengefühl begegnet, um zusehen: «Wie funktionieren die? Da ging es schon darum auszuloten, werwann was zu sagen hat», sagte Gerschke. Ihr Filmcharakter istdickköpfig, die junge Polizistin geht forsch zu Werke und hinterfragtRegeln.
In ihrem ersten Fall nimmt die neue Kollegin die Arbeit auf, bevordie erfahrenen Ermittler am Tatort eintreffen - und sorgt damitbereits für erste Verstimmungen. Bei einem Raubüberfall auf einenBaumarkt am Stadtrand von Halle wurde der Filialleiter Manfred Weller(Oliver Hörner) niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. Auchim Krankenhaus wird nach seinem Leben getrachtet, kurz darauf wirddie zehnjährige Tochter der Ärztin Andrea Lund (Birge Schade)entführt. Die Ärztin soll Weller töten.
Nora Lindner reagiert auf die Entführung energisch. «In jederRolle kann ich etwas von mir finden», sagte Gerschke, die unteranderem in «Anonyma - Eine Frau in Berlin» und «Hotte im Paradies»von Dominik Graf spielte. «In irgendeiner Gehirnwindung finde ichimmer einen Zugang zu der Figur, um ihr Handeln nachzuvollziehen.»
Vorbehalte, sich für eine Reihe wie den «Polizeiruf» zuverpflichten, hatte die Potsdamerin nicht. «Drei Filme im Jahr sindüberschaubar, da bleibt genug Zeit für andere Projekte», sagteGerschke. «Bei täglichen oder wöchentlichen Formaten besteht eher dieGefahr, ein Stigma zu bekommen.»