Fernsehen Fernsehen: Cordula Stratmann plaudert beim Italiener

Berlin/ddp. - Cordula Stratmann kehrt zur Improvisations-Comedyzurück. Nachdem die Komikerin 2007 bei der Sat.1-«Schillerstraße»ihren Abschied genommen hatte und später als Moderatorin derWissensshow «Das weiß doch jedes Kind!» auftrat, ist sie nun mitAnnette Frier in dem neuen Format «Wir müssen reden!» zu sehen. Diebeiden Freundinnen «Annette Pfeiffer» und «Cordula van Grooten»plaudern beim Italiener, wohin die Reichweite von Annettes Babyfonreicht, über die wichtigen und unwichtigen Dinge des Lebens. AlsKellner Stephano ist Schauspieler Johann von Bülow im Einsatz. DerSender zeigt ab Freitag (27. Augst, 22.15 Uhr) zunächst acht Folgender Impro-Sitcom, in der den beiden Protagonistinnen jeweils nur dasEinstiegsszenario genannt wird. Mit der 47-jährigen Stratmann sprachddp-Korrespondentin Nathalie Waehlisch.
Wie entstand die Idee zu dem neuen Format?
Stratmann: Die entstand bei einem Abend mit Annette Frier. Wirhaben mal wieder darüber geredet, dass wir so oft angesprochenwerden, wann man uns denn endlich wieder zusammen sehen kann. Und wiedas so ist - plötzlich kam die Idee: Wir sind zwei Freundinnen, diesich über die Dinge des Lebens unterhalten und machen daraus einkleines Kammerstückchen.
Also machen Sie in der Sendung gar nichts anderes, als wennSie sich privat treffen?
Stratmann: Das sieht so aus. Aber wenn wir uns privat treffen,geht es doch um ganz andere Sachen. Wir haben zwei Charakteregeschaffen: Annette Pfeiffer, eine alleinerziehende Mutter, und diekinderlos in einer Beziehung lebende Cordula van Grooten. Wir kennendas Thema der Folge, tauchen in die Dame ein, die wir verkörpern undgehen dann frei improvisierend ins Gespräch miteinander.
Wieso haben Sie sich für ein italienisches Restaurant alsSetting entschieden?
Stratmann: Das liegt einfach daran, dass wir beide nicht gerneChinesisch essen gehen.
Ist das Lokal echt?
Stratmann: Das ist ein echter Eck-Italiener in Köln-Ehrenfeld. DieGäste sind Komparsen, die haben aber alle wie richtige Gäste zu essengekriegt.
Sind Sie selbst während der Aufzeichnung zum Essen gekommen?
Stratmann: In dem Moment nimmt man das gar nicht richtig wahr. Ichfalle danach dann kalt darüber her.
Ist Impro-Comedy eigentlich so locker und leicht, wie esaussieht? Läuft bei der Aufzeichnung immer alles reibungslos?
Stratmann: Ich bin beim Improvisieren immer noch konzentrierter,als wenn ich irgendwas anderes mache, weil ich total fokussiert bin.Ich muss ja den Ball von Annette aufnehmen und ihr einen verwendbarenBall zurückspielen. Manchmal klappt das eben auch nicht. Aber das istdann wie im normalen Leben, wenn man mit der Antwort der Freundingerade nichts anfangen kann: Und entweder fragt man nach und sagt,«Hast du ne Meise?», oder man geht drüber weg und fängt von etwasanderem an. Aber ich muss mich in jedem Moment entscheiden, wie ichdie Geschichte voranbringe. Das frage ich mich natürlich nicht, wennich meine Freundin privat treffe. Danach fühlt man sich wirklichimmer wie nach einem Höchstschleudergang in der Waschmaschine.
Sind Sie selber auch schon mal mit Babyfon ins Restaurantgegangen?
Stratmann: Bin ich noch nicht, weil ich dieser Technik immermisstraue. Ich hab gerne jemanden tatsächlich bei unserem Sohnsitzen, wenn wir das Haus verlassen.
Führen Sie privat auch gerne Frauengespräche, was auch immerman darunter versteht?
Stratmann: Sagen wir mal so: Frauengespräche werden auch schon malüberschätzt. Es kommt nicht immer nur Sinnvolles dabei rum. Aber dasist ja manchmal auch der Spaß dabei. Manchmal ist es von höchsterQualität, wie Frauen sich miteinander unterhalten, weil sie sichwirklich etwas trauen und in tiefere Schichten vordringen. Undmanchmal ist es einfach nur schöner, sinnfreier Zeitvertreib. Und dieMischung macht es, dass man immer wieder gerne mit der Freundin essengeht.
Neben Bastian Pastewka wird unter anderen Til Schweiger zuGast in «Wir müssen reden!» sein...
Stratmann: Der war auch ausgesprochen amüsant. Herr Schweigerfällt tot in die Nudel - das habe ich sehr geschätzt, wie uneitel ersich unserem Format zur Verfügung gestellt hat.
Geht die Quizshow «Das weiß doch jedes Kind» bei Sat.1weiter?
Stratmann: Nein. Das war eine gute neue Erfahrung, die Moderationeiner so schönen Spielshow zu machen. Aber ich habe doch mehr Spaß amSpielen.