Fernsehen Fernsehen: Bruno Ehrlicher geht in Rente
Halle/MZ. - In einem kleinen Ort namens Großsteinberg am See hat er seinen 45. und letzten Fall gelöst, der den bezeichnenden Titel "Die Falle" trägt - und in dem es dem Vernehmen nach um den angeblichen Selbstmord einer jungen Frau geht.
Dass mit dem 70-jährigen Sodann ein Ost-Kommissar abtritt, dessen kantiges Profil unverwechselbar war, müssen selbst Kritiker zugeben. Dieser Bruno Ehrlicher, der in besten Momenten wirklich an Peter Falks Columbo erinnert, hat die dunklen Seiten der ostdeutschen Nachwendegesellschaft in vollem Umfang erfahren. Organisierter Kriminalität und hemmungslosem Karrierismus trat er dabei mit einer Mischung aus Verstand und Anstand entgegen, die altertümlich genannt werden kann - aber nie aus der Mode kommt. Daran werden sich Simone Thomalla und Martin Wuttke messen lassen müssen, wenn sie im kommenden Jahr das ab heute verwaiste Leipziger "Tatort"-Revier übernehmen.
Ob Sodann seine Verabschiedung durch das verunglückte Intermezzo als PDS-Spitzenkandidat für Sachsen 2005 selbst beschleunigt hat, muss man an einem solchen Tag nicht noch mal diskutieren. Zum Abschied genügt ein: Mach's gut, Bruno!