Eurovision Song Contest Eurovision Song Contest Vorentscheid in Köln: Isabella "Levina" Lueen fährt für Deutschland nach Kiew

Köln - Isabella Levina Lueen hat den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2017 in Kiew gewonnen. Im Finale der ARD-Show „Unser Song 2017“ setzte sich die 25-Jährige am Donnerstagabend in Köln mit ihrer Interpretation des Liedes „Perfect Life“ beim Zuschauervoting durch und soll damit nun auch am 13. Mai in der Ukraine an den Start gehen. Der Song war speziell für den ESC komponiert worden.
Barbara Schöneberger bringt die Dinge ja gern auf den Punkt. „Das ist auch ein Abend der Hoffnung. Wir brauchen Punkte“, sagte die Moderatorin zu Beginn der ARD-Liveshow „Unser Song 2017“, in der das Erste am Donnerstagabend den deutschen ESC-Teilnehmer suchte. Und weil deren Auftritte ja bekanntlich in den vergangenen Jahren beim europäischen Publikum komplett durchfielen, war der ganzen dreistündigen Show die Angst vor dem „Nur nicht wieder Letzter werden“ anzumerken.
Neben Tim Bendzko und Florian Silbereisen saß deshalb in der Jury, die zwar nichts entscheiden durfte, aber meist viel Nettes zu sagen hatte, auch Lena Meyer-Landrut. Die ESC-Gewinnerin aus dem Jahr 2010 schien vor allem deshalb da zu sein, um alle Beteiligten daran zu erinnern, dass Erfolge auch für Deutschland möglich sind. Und auch der Ort der Show - in Mülheim, dort wo früher Stefan Raab sein "TV total" aufzeichnete - sollte wohl gute Geister der Vergangenheit beschwören.
„Jung, nett, ein bisschen langweilig“
Nach diversen Experimenten in den vergangenen Jahren sollte es dieses Mal also wieder ein vorher völlig unbekannter Kandidat richten. Und da hatte man sich bei der ARD anscheinend auf das Motto „Jung, nett, ein bisschen langweilig“ geeinigt.
Besonders die gebürtige Kölnerin Yosefin, Helene aus Norddeutschland und Levina aus Berlin waren sich vom Typ her so ähnlich, dass man sich anfangs fragte, ob das nicht vielleicht nur eine Sängerin war, die sich zwischen den Auftritten schnell umzog. Und wenn man von der Jury Sprüche wie "Du hast dein Make-up bestimmt selbst gemacht" (Lena zu Kandidatin Felicia) als Bewertung hört, weiß man, dass da bei einigen Kandidaten doch noch viel Luft nach oben war.
Axel als einziger männlicher Kandidat
Nur ein Mann hatte es in die Vorauswahl für die Show geschafft. Axel (28) hatte zwar die Bühnenpräsenz und das Charisma eines Versicherungsvertreters, konnte aber wenigstens singen und sieht auch gut aus. Das reichte, um unter die letzten zwei zu kommen. Doch da musste er sich Levina (25) geschlagen geben. Die hatte sich in Runde Eins an ein Adele-Cover ("When we were young") gewagt und war völlig zu Recht von Anfang Favorit von Jury und Publikum und trat am Ende im Finale einer viel zu langen Show mit zwei Songs gegen sich selbst an. Am Schluss entschieden sich die Zuschauer per Telefonvoting für "Perfect Life".
Wenn sich das Publikum allerdings während der ganzen Show fragt, warum es die Schöneberger, die sogar die Längen perfekt überspielte und sich über die absurd häufigen Wiederholungen des Schnelldurchlaufs lustig machte, nicht einfach selbst macht in Kiew, dann ist klar, dass die ARD bei ihrer Suche nach der perfekten Teilnehmer-Suche immer noch nicht am Ziel angekommen ist. (mit dpa)