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Europa Europa: «Kulturhauptstadt-Fieber» unter 17 deutschen Städten

21.04.2004, 16:06
Passanten laufen am Freitag (16.04.2004) durch eine Straße zwischen sanierten alten Häusern in der Lutherstadt Wittenberg, im Hintergrund die Türme der Stadtkirche. Die Lutherstadt bewirbt sich um den Titel Kulturhauptstadt Europa 2010. (Foto: dpa)
Passanten laufen am Freitag (16.04.2004) durch eine Straße zwischen sanierten alten Häusern in der Lutherstadt Wittenberg, im Hintergrund die Türme der Stadtkirche. Die Lutherstadt bewirbt sich um den Titel Kulturhauptstadt Europa 2010. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - In Deutschland ist ein wahres «Kulturhauptstadt- Fieber» zur Bewerbung um den europäischen Titel im Jahr 2010 ausgebrochen. 17 Städte stellten sich am Mittwoch im Europäischen Haus in Berlin der Öffentlichkeit vor und kündigten zahlreiche Initiativen in der nächsten Zeit an, darunter eine Bahn-Sternfahrt am 21. Mai zu einer Anhörung in Berlin und Potsdam.

Außerdem ist die Errichtung einer «Allee der Europäischen Städte in Deutschland» am Boulevard Unter den Linden in der Bundeshauptstadt geplant. Sie soll den Weg der europäischen Prominenz von Jacques Delors bis Joschka Fischer zu einem Europa-Kongress im November flankieren.

Die Bewerberstädte sind Augsburg, Bamberg, Braunschweig, Bremen, Dessau/Wittenberg, Essen, Görlitz, Halle, Karlsruhe, Kassel, Köln, Lübeck, Münster, Osnabrück, Potsdam und Regensburg. «Die Deutschen scheinen die Priorität der Kultur in der Europäischen Union sehr ernst zu nehmen, es gab ein regelrechtes Fieber und Rennen um den Titel einer Kulturhauptstadt», sagte Olaf Schwencke von der Deutschen Vereinigung der Europäischen Kulturstiftung. Es habe noch nie so viele Bewerber gegeben. Die Aktion wird auch von der Bundeskulturstiftung unterstützt.

Das Eurpäische Parlament wird bereits an diesem Donnerstag über das weitere Verfahren nach der EU-Osterweiterung entscheiden. Die nächste Entscheidung müssen dann die Kultusminister der Bundesländer treffen, bevor der Bundesrat Ende 2005 die endgültige Auswahl festlegen wird.

«Die Städte schwingen sich auf, statt sich der Mutlosigkeit und Depression knapper Kassen zu beugen», betonte Schwencke. Die gemeinschaftliche Präsentation der Bewerberstädte werde «einen nachhaltigen Eindruck von der Leistungskraft des deutschen Kulturföderalismus hinterlassen».