Eric Clapton & Stevie Winwood live auf DVD
Hamburg/dpa. - Wenn zwei Giganten der Rockwelt wie Eric Clapton und Stevie Winwood zusammenkommen, wird es entweder genial oder gähnend langweilig - je nachdem, ob man den puristischen Gitarrenstil von «Slowhand» Eric und seine Standards wie «After Midnight» oder «Cocaine» mag.
Zum Glück zeigt die DVD «Clapton und Winwood: Live in Madison Square Garden» gleich zwei Blues-Haudegen in Höchstform auf der Bühne des Madison Square Garden in New York, auch wenn Winwoods Stimme nicht ganz die Kraft seiner Tage mit Clapton in der kurzlebigen Supergruppe Blind Faith erreicht.
Einige Aufnahmen dieses bemerkenswerten Open-Air Konzerts im Londoner Hyde Park (1969) gibt es mitsamt Interviews auf der Bonus DVD, und man zieht diese mit Recht zum Vergleich heran. Damals verstanden sich die zwei Freunde von heute allerdings weniger gut, denn nach nur einer Tour verließ Eric die Band.
Auf der Neuerscheinung, die auch als CD erhältlich ist, kommen Winwood-Fans voll auf ihre Kosten. Bei den Nummern aus der Feder des Multi-Instrumentalisten wie «Pearly Queen», «Dear Mr Fantasy» und «No Face, No Name, No Number» werden sich etliche Hörer nach einer Reunion der ambitionierten Jazz-Rock-Folkband Traffic («John Barleycorn Must Die») sehnen. Daraus wird wohl nichts, denn Winwood geht seit Jahrzehnten eigene Wege.
Die drei Lieder von Jimi Hendrix - darunter eine über 16 minütigen Version von «Voodoo Chile» - unterstreichen dagegen mit welchem Kaliber von Musikern man es hier zu tun hat. Es handelt sich durchweg um klassische Rockmusik, die gekonnt und mit Leidenschaft vorgetragen wird. Auch die Begleitung mit Altmeister Chris Stainton (Keyboards), Willie Weeks (Bass) und Ian Thomas (Schlagzeug) sei hier lobend erwähnt. Darüber hinaus findet das Ganze in einer respektvollen und ungezwungenen Atmosphäre statt. Eben wie ein netter Abend mit guten Kumpels.