"Emanze oder Schlampe?" "Emanze oder Schlampe?": "Emma"-Redaktion verteidigt umstrittene Twitter-Aktion

Köln - Die Idee ist ja ganz nett. Die „Emma“ hatte 74 Abonnentinnen in die Redaktion eingeladen. Und weil sie schon mal da waren, haben die Redakteurinnen sie gefragt: „Was ist Emma für dich?“
Auf den Zetteln, die die Frauen in die Kamera halten und die auf der Homepage der Frauenzeitschrift zu sehen sind, stehen Sachen wie „Emma ist für mich logischer Rückhalt angesichts des alltäglichen Irrsinns“ oder „Emma ist für mich die Nachricht, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin.“ So weit, so erwartbar. Doch dann forderte die Redaktion unter dem Hashtag „#EMMAistfürmich“ bei Twitter auf, die Botschaft zu vervollständigen.
Zunächst tat sich nicht so viel. Doch dann nahm das Unheil – zumindest aus Sicht der „Emma“-Freunde – seinen Lauf. Denn das Internet hat seine eigenen Gesetze und aus der Werbekampagne wurde der so häufig zitierte Shitstorm.
„Emanze oder Schlampe?“
Auslöser war die Ankündigung der „Emma“ am Dienstag, zwei Debattenbeiträge zu veröffentlichen, in denen sie fragt: „Emanze oder Schlampe?“ Darin geht es um Musikerin wie Beyonce oder Miley Cyrus, die sich selbst als Feministen bezeichnen. Sehr zum Ärger der „Emma“.
Darauf schrieb bei Twitter eine Nutzerin: „Es ist nicht feministisch, Frauen, die selbstständig über ihre Sexualität bestimmen (egal wie), als „Schlampe“ zu bezeichnen.“ Reaktion der „Emma“: „Auf der Bühne mit dem Hintern wackeln - das muss nicht unbedingt ein Zeichen von selbstbestimmter Sexualität sein.“
Große Welle der Empörung
Das wiederum kam bei den Twitter-Nutzern gar nicht gut an. Nun hagelt es seit Tagen Kritik.
Inzwischen hat sich die Redaktion des Magazins offiziell zu Wort gemeldet und die Twitter-Aktion verteidigt. In einer Stellungnahme an die deutsche Medienlandschaft bedanken sich die Autoren der Zeilen für die Werbung für das Magazin und die Webseite. Ob das ironisch gemeint ist, wird dabei aber nicht ganz klar. In weiteren Passagen der Stellungnahme ist deutlich der Frust der „Emma“-Redaktion und ein vergifteter Ton herauszulesen. Jedoch nicht über das missglückte Marketing sondern über die Reaktion deutscher Medien und der Internet-Nutzer. Den gesamten Kommentar können Sie auf der Webseite der „Emma“ lesen.