Einweihung Einweihung: Domfenster von Neo Rauch werden präsentiert

Naumburg/MZ. - Die neuen Glasfenster der Elisabeth-Kapelle wurden von Neo Rauch, 47, dem international angesehenen Maler der "Neuen Leipziger Schule", gestaltet. Sie werden am Donnerstag den Medien präsentiert. Das Interesse an der Naumburger Arbeit ist bundesweit groß.
Rauch hat für diese Arbeit auf sein Honorar verzichtet. Die Kosten für Material und Herstellung in Höhe von rund 10 000 Euro begleichen die Domstifter sowie mehrere Spender. Hergestellt wurden die Fenster von der Firma Domglas Naumburg, die seit 1966 unter anderem mit Restaurierungsarbeiten von Glasmalerei bekannt geworden ist. Die Glasfenster befinden sich in einer Seitenkapelle unter dem Nordwestturm des Doms. Mit einer Höhe um 1,40 Metern sind die schmalen Rundbogenöffnungen klein und schlicht und entsprechen dem gewölbten Raum. Er wurde seit dem Mittelalter, spätestens kurz nach der Heiligsprechung Elisabeths im Jahr 1239, nach dieser benannt.
Der Anstoß zum Auftrag kam von Domarchivar Holger Kunde, der auch die thematische Grundlage der Fenster erarbeitete. Dargestellt sind zentrale Ereignisse und Tätigkeiten aus dem Leben der Heiligen: Elisabeths Abschied von ihrem Mann vor dem Aufbruch zum Kreuzzug, die Übergabe von Kleidern an Bedürftige und die Pflege der Kranken. Mit diesen Themen soll die Heiligenlegende auf ihre "überzeitlichen" Inhalte verdichtet werden, die für Menschen jeder Weltanschauung zugänglich sind.
Der Eindruck der Fenster wird wesentlich von dem rubinroten Ton des mundgeblasenen "Echt-Antik"-Glases bestimmt, auf das die Darstellungen in weißer Monochrom-Malerei eingeätzt sind. Zur Eröffnung der Kapelle erscheint ein Katalog mit Beiträgen zum Werk Neo Rauchs sowie zu neuen Erkenntnissen zur Baugeschichte der Kapelle und über die Elisabeth-Statue, die in der Kapelle steht.
Die Kapelle wird am 22. Dezember um 16 Uhr eröffnet.