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Edita Gruberova Edita Gruberova: «Königin des Belcanto» feiert 60. Geburtstag

22.12.2006, 07:38
Die slowakische Sopranistin Edita Gruberova (Foto: dpa)
Die slowakische Sopranistin Edita Gruberova (Foto: dpa) dpa

Wien/dpa. - Sie gilt als «Königin des Belcanto» und intensiveSängerin, die mit ihren Koloraturen dem Publikum den Atem raubenkann: Die slowakische Sopranistin Edita Gruberova machte von derWiener Staatsoper aus eine Weltkarriere. Ihre Interpretation derTitelpartie in Donizettis Oper «Lucia di Lammermoor» hat Maßstäbegesetzt, auch als Zerbinetta in Richard Strauss' «Ariadne auf Naxos»gilt «die Gruberova» als unerreicht. Am Samstag (23. Dezember) feiertdie umjubelte Sängerin ihren 60. Geburtstag.

Die «Süddeutsche Zeitung» erfand nach ihrem Auftritt als ElisabethI. in Vincenzo Bellinis «Roberto Devereux» den Titel «Primadonnaassoluterova». Und auch als dessen Norma, die sie im vergangenenJanuar in München erstmals in einer Inszenierung sang, riss sie dasPublikum zu Begeisterungsstürmen hin. Gerade diese Partie hatte dieSängerin lange vor sich her geschoben, «um einen Reifepunkt zuerreichen, wo ich in der Partie alles machen kann, was sie hergibt»,begründete sie ihr Zögern im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APAin Wien. «Nicht nur die Töne einfach zu singen, sondern wirklich dieabgründigsten Gefühle der Partie zu erleben».

Mit dieser intensiven, leidenschaftlichen Gestaltung ihrer Figurenhat sich die aus Bratislava stammende Sängerin von der slowakischenProvinz in die ersten Häuser der Opernwelt hochgesungen. Noch währendihrer Ausbildung stand sie am Nationaltheater in ihrer Heimatstadtauf der Bühne, es folgte ein erstes Engagement in Banska Bystrica inder Slowakei. Von dort gelang der 23-Jährigen der Sprung an dieWiener Staatsoper, wo die junge Sängerin zum Publikumslieblingavancierte und doch erst spät von der Presse wahrgenommen wurde. Die«Zerbinetta» war es schließlich, die ihr zum internationalenDurchbruch und zu zahlreichen Gastspielen auf aller Welt verhalf.

Längst ist ihr der Status als «Diva» sicher, doch Gruberovabeschränkt ihre Auftritte auf die Bühne. Die Künstlerin, die mit demösterreichischen Musiker Friedrich Haider verheiratet ist und zweiTöchter hat, nutzt ihre Popularität auch gerne, um wenig gespieltenWerken zu Aufführungen zu verhelfen. Mit ihrer Musik will sie auchüber die Opernbühne hinaus wirken und die Welt ein wenig bessermachen: «Manchmal möchte ich eine Mutter Teresa sein. Aber ichschaffe es nicht».