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Dschungelcamp - Tag 11 Dschungelcamp - Tag 11: Rolfe ist mehr Mann als Aurelio - Tanja macht den Dennis aus Hürth

Von Philip Sagioglou 26.01.2015, 23:25
Fünf von sieben Sternen. Wir sagen: Respekt, Rolfe!
Fünf von sieben Sternen. Wir sagen: Respekt, Rolfe! RTL Lizenz

Abend für Abend sehen sich unsere Autoren Annika Leister, Philip Sagioglou und Martin Weber die neunte Staffel des Dschungelcamps an. In einem Briefwechsel tauschen sie sich täglich über ihre Erlebnisse aus – und schreiben sich ihren Schmerz von der Seele. Folge 11:

Liebe Annika, lieber Martin,

der Dschungel hat ihren Kopf gefickt, und jetzt fickt sie Australien. Nur, dass Ihr Bescheid wisst. Mit dieser messerscharfen Analyse hat Sara sich nach ihrem Ausscheiden aus der Dschungel-Ödnis in der Zivilisation zurückgemeldet. Und wenn wir schon keinen Spaß haben bei der Betrachtung der diesjährigen IBES-Ausgabe, dann sollen sich wenigstens die Psychologen an dem erfreuen, was Sara abgeliefert hat nach dem Verlassen des Camps. Sollte es einen Mangel an Praxistests für angehende Psychoanalytiker gegeben haben – die Sara-Kulka-Show dürfte diese Knappheit auf Jahre beheben.

Zunächst der Abschied. „Jetzt kann ich shoppen gehen und meine Gage verkloppen. Mein Rucksack ist gepackt, ich habe keinen Bock mehr auf große Reden.“ Dann die Selbstreflexion: „Ich hätte mehr zicken sollen, hätte mehr Gas geben können, mehr Action machen sollen.“ Dann die Freude auf das Leben nach dem Dschungel: „Freiheit und Alkohol, dann wird die Klappe wieder groß.“ Dann zwei Bier, Cola, Hamburger und Pommes. Dann wieder ein wenig Reflexion. Dann die Freude über Zigaretten und Gerstensaft. Dann Euphorie nach dem Wiedersehen mit ihrer Mama. Dann Tränen, weil sie ihr Kind vermisst.

So viele Persönlichkeitswechsel binnen kürzester Zeit. Und dazu noch die vielen Schimpfwörter. Respekt, Sara. Und danke für nichts. Habt Ihr gewusst, Annika und Martin, dass Sara schon im vergangenen Jahr eine Teilnehmerin hätte sein sollen? Weil sie damals schwanger war, musste eine Vertretung her, und das wurde – Achtung! – unser aller Liebling Larissa Marolt. An dieser Stelle dann auch ein Dank an den Papa von Saras Kind. So hatten wir wenigstens eine unterhaltsame Staffel.

Im Camp läuft ansonsten alles wie immer. Tanja schnattert und schnattert und schattert und zieht Silben in die Länge und schnattert und schnattert und schnattert. Hauptsächlich natürlich über Männer. Sie hatte mal was mit einem 40-Jährigen und hat darüber berichtet: „Der war jeden Tag vor meiner Tür mit Blumeeeeen, hat mir immer meine Hausaufgaben für die Berufsschule gemaaaaacht und wenn ich krank waaaaar, eine Tüte mit Zeitschrifteeeen und Hustenbonbons und sooo gebracht“ und so weiter und so fort. Inoffiziellen Meldungen zur Folge dauert die Aufzählung zur Stunde noch an.

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Aber jetzt, am tatsächlich ja schon elften (!) Tag unserer Korrespondenz, ist mir endlich klar geworden, dass Tanja eigentlich gar nicht Tanja ist und auch nicht Manuel Neuer, wie manch einer nach der verstörenden Coke-Zero-Werbung vielleicht vermutet hätte. Nein, Tanja ist Dennis. Also nicht irgendein Dennis, sondern der Dennis. Dennis aus Hürth, ein Held der Moderne, bekannt durch seine revolutionären Auftritte bei Switch reloaded und seine Anrufe bei Einslive. Tanja und Dennis, Leute, ich sag’s Euch, die Ähnlichkeit ist frappierend. Nur, dass Tanja halt real ist und Dennis ein fiktionaler Charakter.

Das einstige Testosteronmonster Aurelio meint jedenfalls erkannt zu haben: „Nur große Brüste alleine bringen es nicht.“ Nicht mal bei Tanja. Und das heißt schon was. Nicht bloß, weil Aurelio im Dschungel seine weiche und brutal langweilige Seite entdeckt hat. Er ging sogar so weit, anzudeuten, Tanja sei ihm nicht einmal einen One-Night-Stand wert. Ich bin überrascht, nein: schockiert, ach was: ich bin ratlos. Wie könnte Aurelio eine Frau wie Tanja ablehnen? Denkt doch nur daran, wie geistreich sie regelmäßig philosophiert: „Ich habe es voll geseheeeen. Mit meinen Augeeeen.“

Aber genug von Tanja und hin zu jemandem, der in unseren Briefen noch nicht allzu viel Beachtung gefunden hat. Rolf(e) Scheider. Fettes Kompliment, Monsieur! Rolfe hatte jene Prüfung zu absolvieren, bei der Sara vergangene Woche schon vor dem Beginn zusammengebrochen ist: Die Hölle der Finsternis.

Und Rolfe? Dem war das alles sowas von egal. Hat in die Löcher hineingegriffen und die Sterne in Ruhe abgeschraubt – ganz egal, ob Skorpione, Schlangen oder Baby-Krokodile (alternative Bezeichnung aus Rolfes Wortschatz: „Schatzemäuse“) im Finsteren gewartet haben. Auch ein Waran, Spinnen und ein sich mit Wasser füllender Tank waren kein Problem. Fünf von sieben Sternen – Respekt für den couragiertesten Auftritt im diesjährigen Camp.

Rausgeflogen ist wegen der freiwilligen Aufgabe von Angelina (wer war das noch mal?) am Montagabend übrigens niemand. Ihr dürft Euch also auf Walter, Aurelio, Jörn, Rolfe, Maren, Rebecca und Tanja freuen.

Ich wünsche viel Spaß und grüße herzlichst.

Philip

P.S. Walter ist nicht mehr nur selbsternannter Bundespräsident, Dschungelkönig und Überpromi – er hat sich selbst jetzt auch zum Sternekoch gekürt. #justsaying