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Dresden Dresden: Wedel setzt Mätresse vorm Zwinger in Szene

03.08.2011, 09:41
Teresa Weisbach als Gräfin Cosel und Götz Schubert als August der Starke. (FOTO: DPA)
Teresa Weisbach als Gräfin Cosel und Götz Schubert als August der Starke. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Dresden/dpa. - Der Regisseur Dieter Wedel hat die «Liebe seinesLebens» gefunden: die Dresdner Zwingerfestspiele. Das jedenfallserzählt Wedel in einer Reportage des MDR-Sachsenspiegels. Das Stück«Die Mätresse des Königs» (Autor: John von Düffel) hat an diesemFreitag Premiere. Bis 21. August sind weitere 15 Vorstellungengeplant. Exakt 1863 Zuschauer können das Spektakel mit Staraufgebotjeweils sehen.

«Die Mätresse des Königs» soll kein barocker Kostümschinken überden sächsischen Sonnenkönig August den Starken (1670-1733) und seinezeitweilige Lieblingsgeliebte Anna Constantia von Cosel (1680-1765)sein. Vielmehr möchte der Erfolgsregisseur (TV-Mehrteiler «Der großeBellheim») die moderne Interpretation einer tragischen Liebe bieten.Der Schauplatz ist authentisch: Der Zwinger in Dresden war alsAushängeschild des europäischen Hochbarocks ein Hort illustrer Feste.

Mit einem Etat von 2,6 Millionen Euro kann Wedel die Geschichteder Mätresse in Szene setzen. Dazu hat er ein Ensemble aus bekanntenTheaterschauspielern und Filmdarstellern geformt.

Den König spielt der aus Pirna stammende Götz Schubert, in dieRolle der Gräfin Cosel schlüpft die schöne Blondine aus dem Kultfilm«Sonnenallee», Theresa Weißbach.

Helmut Zierl, Natascha Paulick, Agata Buzek, Tom Quaas, RolandRenner und Gunnar Möller gehören gleichfalls zum Ensemble. Dirk Bachmacht als Hofnarr seine Späße, den Kurprinzen spielt ein Enkel desSchauspielers Rolf Hoppe, der kleine Oscar Hoppe.

Wedel setzt auch auf eine opulente Ausstattung. KostümbildnerinElla Späte hat 178 Roben entworfen. Elf Schneiderinnen und Helfersind gut damit beschäftigt, Fräcke, Reifröcke, Mieder, Mäntel,Schleifen, Hüte oder Schleier herzustellen.

Der Wallpavillon - wo bisher jeden Sommer die Landesbühnen SachsenKonzert- und Ballettprogramme präsentierten - dient als Kulisse.Bühnenbildner Jens Kilian steht eine knapp 800 Quadratmeter großeSpielfläche zur Verfügung. Ob sich der ganze Aufwand in barer Münzeauszahlt, hängt auch vom Wetter mit ab. Das Publikum in Dresden giltallerdings als wetterfest. Die Finanzierung sei gesichert, hatten dieFestspiele schon Anfang Juni mitgeteilt.