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Dresden Dresden: Acht Millionen für den Wiederaufbau der Frauenkirche

26.08.2004, 15:27
Die Dresdner Frauenkirche wird mit der Turmhaube „gekrönt“. (Foto: dpa)
Die Dresdner Frauenkirche wird mit der Turmhaube „gekrönt“. (Foto: dpa) dpa

Dresden/dpa. - Kulturstaatsministerin Christina Weiss(parteilos) hat für den Wiederaufbau der Frauenkirche zusätzlich vierMillionen Euro aus dem Bundeshaushalt 2005 zugesagt. Bei ihremDresden-Besuch schloss sie am Donnerstag zudem eine institutionelleFörderung des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau nicht aus.Bei einem Rundgang durch das Albertinum drängte die Ministerinaußerdem darauf, dass auch die Sammlung des Kunstgewerbemuseums inSchloss Pillnitz im Depot-Neubau der Staatlichen KunstsammlungenPlatz finden sollte.

Die Finanzierungslücke des Frauenkirchen-Wiederaufbaus in Höhe vonacht Millionen Euro ist mit den vier Millionen Euro vom Bund alsInvestition für national bedeutende Kulturdenkmäler in den neuenLändern sowie der gleichen Summe vom Land von acht Millionen Eurogedeckt. Laut einer Mitteilung der Staatskanzlei ist das Geld imHaushaltsentwurf 2005/06 vorgesehen, der vom Landtag noch beschlossenwerden müsse. Weiss bezeichnete die im Innenausbau befindlicheBarockkirche als ein Exempel für richtigen Denkmalschutz. «Es ist einBekenntnis zu einer Geschichte, ohne die Zerstörung zu negieren.»

Nach einem Rundgang durch die Galerie Neue Meister im Albertinumund das Neue Grüne Gewölbe im Schloss äußerte Weiss die Bitte, dasneue Kunstsammlungs-Depot vordringlich zu behandeln. Sie sieht einProblem darin, dass damit aber die Bestände aus dem Pillnitzer Museumnicht sicher vor einer erneuten Naturkatastrophe seien. DiePrioritäten hierzu müsse das Land setzen, sagte sie. Für insgesamt15,2 Millionen Euro sollen ein Neubau im Innenhof des Albertinumserrichtet sowie vorhandene Flächen im historischen Gebäude saniertwerden.

Rund 11,8 Millionen Euro stellt der Freistaat dafür aus demFluthilfefonds zur Verfügung. Weitere 3,4 Millionen Euro sind derErlös einer Kunstauktion nach der Flut 2002, die einige Depotszerstörte. Ursprünglich waren für das Kunstdepot 25 Millionen Euroveranschlagt. Die verfügbare Landespauschale aus dem AufbaufondsFluthilfe - gespeist aus dem Steuermehraufkommen von Bund und Ländern- schrumpfte jedoch während eines monatelangen Depot-Streits. Dadurchkönnen im neuen Zentraldepot die nichtausgestellten Bestände derPorzellansammlung, des Historischen und des Kunstgewerbemuseums nichtmit untergebracht werden.

Hellerau sieht Weiss als Produktionsort, der derzeit eher Sachedes Landes sei. Das Festspielhaus wurde 1911/12 nach einem Entwurfvon Heinrich Tessenow erbaut und zum Vorreiter der Moderne. DerSchweizer Komponist Emile Jaques-Dalcroze machte Hellerau zur Wiegedes modernen Tanzes. Seit 1995 flossen etwa 10 Millionen Euro,darunter ein Drittel vom Bund, in die Sanierung des Geländes. «Wirkönnen uns bestimmt, wie überall, projektweise auch beteiligen»,sagte Weiss vor der Besichtigung des Traditionsortes am DresdnerStadtrand. «Ob wir uns institutionell beteiligen können, ist wirklichnoch offen und hängt von der Entwicklung ab.»