Daryl Hannah Daryl Hannah: Durchbruch als nackte Meerjungfrau

Los Angeles/dpa. - Völlig nackt, mit langer blonder Mähne, dieihren Körper umhüllte, wurde Daryl Hannah über Nacht berühmt. In derLiebeskomödie «Splash - Eine Jungfrau am Haken» verdrehte sie alsMeeresjungfrau nicht nur Tom Hanks den Kopf. Auch die Kritiker unddas Kinopublikum begeisterten sich für Hollywoods schöneNeuentdeckung. Das ist 25 Jahre her. Hannah, die am 3. Dezember ihren50. Geburtstag feiert, hat eine Karriere mit Höhen und Tiefen hintersich, am Ende waren es mehr Flops als Hits. Doch mit rund 70Leinwand- und TV-Filmen hat sie sich einen festen Platz in HollywoodsDamenriege verschafft.
Hannah war ein Scheidungskind, nach eigenem Bekunden extrem scheu.Als Teenager habe sie unter Schlaflosigkeit gelitten und nachtsständig Filme geschaut, verriet sie in einem Interview. Erst wolltesie Tänzerin werden, entschied sich dann aber für die Schauspielerei.Mit 18 Jahren stand sie bereits vor der Kamera. In Brian De PalmasPsychothriller «Teufelskreis Alpha» hatte sie an der Seite von KirkDouglas einen kleinen Auftritt. Als Androidin Pris zog sie 1982 inRidley Scotts Kultfilm «Blade Runner» alle Blicke auf sich, am Endewird sie von Harrison Ford erschossen.
Nach ihrem «Splash»-Auftritt als Meeresnixe wurde Hannah oft alslangbeinige Verführerin gecastet, mit Robert Redford in«Staatsanwälte küsst man nicht», mit Steve Martin in «Roxanne» undmit Michael Douglas und Charlie Sheen in «Wall Street». Ihr Auftrittals Geliebte, die sich zwischen den Finanzhaien Gordon Gekko und BudFox entscheiden muss, brachte Hannah 1988 eine zweifelhafteAuszeichnung ein - die «Goldene Himbeere» als schlechtesteNebendarstellerin.
Hannah heimste neben Julia Roberts, Sally Field, Shirley MacLaine,und Olympia Dukakis eine Rolle in der Tragikomödie «Magnolien ausStahl» ein, doch wenig später schlug sie die Hauptrolle alsProstituierte in «Pretty Woman» aus, die Julia Roberts zum Weltstarmachte. In den 90er Jahren wuchs sie in dem Sci-Fi-Kultfilm«Angriff der 20-Meter-Frau» von UFO's bestrahlt zu einer riesigenMännerrächerin heran. Mit Walter Matthau und Jack Lemmon alsgrantige Freunde drehte sie die Komödie «Ein verrücktes Paar», mitMatthew Modine und Catherine Keener die New Yorker Lifestyle-Farce«Echt Blond». Große Hits blieben aus, viele TV-Produktionen und Low-Budget-Streifen folgten.
Das Comeback schaffte sie erst wieder mit «Kill Bill», QuentinTarantinos blutigem Rache-Epos, in dem Hannah als einäugige Killerinzuschlägt. Zweimal spielte sie Uma Thurmans Rivalin Elle Driver. Füreinen besonders gekonnten Nahkampf wurden sie 2005 mit dem MTV MovieAward für die Beste Kampfszene in «Kill Bill - Volume 2»ausgezeichnet.
Als aktive Umweltschützerin gibt sich Hannah auch jenseits derLeinwand kämpferisch. Vor einem Jahr mischte sie beim Klima-Gipfel inKopenhagen mit. Im kalifornischen Malibu protestierte sie mitanderen Stars gegen den Bau einer Erdgas-Anlage, mit Tierschützernfuhr sie zur See, um gegen den Walfang zu kämpfen. 2006 verharrte siein Los Angeles zum Erhalt eines städtischen Bauernhofes auf einemBaum. Über einen Feuerwehrkran wurde sie von der Polizeiheruntergeholt und mit Dutzenden anderen festgenommen.
Privat hält sich Hannah schon eine Weile aus den Schlagzeilenheraus. Sie verbringt viel Zeit abseits von Hollywood, unter anderemim ländlichen Colorado. In den 1980er Jahren war sie länger mit demSänger Jackson Brown - ohne Trauschein - liiert. In New York lebtesie mit John F. Kennedy Jr. zusammen, doch dessen Mutter Jackie solleine Ehe mit der Schauspielerin unterbunden haben, um den Kennedy-Sohn aus Hollywood fernzuhalten.