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Chemnitz Chemnitz: Zerstörtes Dix-Wandbild ersteht neu

02.12.2010, 18:06
Das Bild «Hyäne» ist Teil des Wandbildes «Orpheus und die Tiere». Dieses hat Otto Dix 1938 gezeichnet. (ARCHIVFOTO: DPA)
Das Bild «Hyäne» ist Teil des Wandbildes «Orpheus und die Tiere». Dieses hat Otto Dix 1938 gezeichnet. (ARCHIVFOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Chemnitz/dapd. - Derzeit würden dazu Vorbereitungen getroffen. Nachden Plänen soll das Projekt im kommenden Jahr anlässlich des 120.Geburtstages des Malers realisiert werden.

Dix hatte das Panoramagemälde «Orpheus und die Tiere» 1938 füreinen Pavillon auf dem Privatgrundstück des MargarinefabrikantenFritz Niescher gefertigt. Das Anwesen befand sich vermutlich imStadtteil Altchemnitz und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ersei gerade dabei, den originalen Standort und die ChemnitzerKontakte des Künstlers zu erforschen, sagte der Kurator.

Zu dem Wandbild sind zahlreiche Entwürfe und Originalvorlagenerhalten. Auf deren Basis soll mithilfe der Technik das Wandbild neuentstehen. Eine Nachgestaltung des Kunstwerkes sei aber nichtbeabsichtigt, betonte der Kurator. «Wir rekonstruieren das Projekt,indem wir alle dazu vorhandenen Arbeiten zusammentragen.»

Niescher hatte den Maler in Dresden kennengelernt. Während dessen«innerer Emigration» in der Zeit des Nationalsozialismus sei einlebenslanger Kontakt entstanden, sagte Bauer-Friedrich. Der 1945enteignete Unternehmer habe während des Krieges und danach vieleArbeiten von Dix angekauft.

Das Museum Gunzenhauser besitzt nach Angaben des Kurators mit 290Arbeiten aus allen Schaffensphasen und in allen Techniken eine derumfangreichsten Dix-Sammlungen. Der Münchner Kunstsammler undStifter des Museums, Alfred Gunzenhauser, sei persönlich mit demKünstler bekannt gewesen. Er habe sich selbst als Wahlsohn von Dixbezeichnet.

Ein Selbstporträt von 1912 stellt das vermutlich ersteSelbstbildnis des Malers in Öl dar. Auch die komplette Druckgrafikund kaum bekannte Landschaftsbilder zeichneten den ChemnitzerDix-Bestand aus, sagte Bauer-Freidrich. In Abhängigkeit von denfinanziellen Möglichkeiten der Kunstsammlungen sei im Gedenkjahrdessen komplette Publizierung geplant.