Caroline Link eröffnet Hofer Filmtage
Hof/Saale/dpa. - Mit dem Streifen «Im Winter ein Jahr» von Oscar- Preisträgerin Caroline Link sind am Dienstagabend in Hof die 42. Internationalen Hofer Filmtage eröffnet worden.
Das international renommierte Festival will sich bis zum Sonntag (26. Oktober) wieder als «Schaufenster des deutschen Films» präsentieren. Insgesamt stehen rund 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme auf dem Programm. Mit Spannung wird insbesondere das Regiedebüt von Schauspielerin Ina Weisse erwartet. Ihr Streifen «Der Architekt» mit Josef Bierbichler in der Titelrolle hat am Donnerstag Premiere.
Caroline Links vierter Spielfilm beschreibt, wie die junge und talentierte Tanzstudentin Lilli Richter (Karoline Herfurth) nach dem Unfalltod ihres jüngeren Bruders mit Hilfe eines Malers (Josef Bierbichler) ihre verlorenes Selbstwertgefühl wiedergewinnt. Lillis Mutter Eliane wird von Corinna Harfouch verkörpert. In dem emotionalen Familiendrama setzt die Regisseurin weniger auf Handlungen und Überraschungseffekte als auf Stimmungen, vage Gefühle und Unbekanntes. «Der Maler und das Bild, das er herstellt, sind dabei ungewollt Katalysatoren», beschreibt Link ihre Sicht der heilsamen Kraft von Kunst.
Die 44-Jährige gab 1990 in Hof ihr Debüt mit dem Kurzfilm «Sommertage». Ihr erster Spielfilm «Jenseits der Stille» über die Welt der Gehörlosen, die Link bei einem Schüleraustausch in den USA kennengelernt hatte, wurde mit dem Deutschen und dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Ebenso erfolgreich war ihr Erich-Kästner- Remake «Pünktchen und Anton». Für ihren dritten Spielfilm, die Stefanie-Zweig-Verfilmung «Nirgendwo in Afrika», wurde Caroline Link im Jahr 2003 mit dem Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet. Er handelt von einer jüdischen Familie, die vor den Nazis auf eine kenianische Farm emigriert ist.
Neben bekannten Namen aus dem In- und Ausland wie Werner Schroeter oder Michael Verhoeven stellen in Hof auch viele deutschsprachige Nachwuchsregisseure ihre neuesten Produktionen vor. So präsentiert Moritz Gerber seinen Streifen «Tag am Meer». Isabel Grünwald zeigt ihren Dokumentarfilm «Brüder». Julia von Heinz porträtiert in «Standesgemäß» drei adelige Singlefrauen. Auch Friederike Jehn will die Internationalen Hofer Filmtage mit ihrem ersten Spielfilm «Weitertanzen» als Sprungbrett nutzen.