Bücherverbrennung 1933 Bücherverbrennung 1933: In Brandenburg wird an Erich Kästner erinnert
Brandenburg/Havel/dpa - Vor 80 Jahren haben die Nationalsozialisten auch in Brandenburg an der Havel Bücher verbrannt - unter anderem von Erich Kästner. In Gedenken an die Aktion vom 27. Juli 1933 wird an diesem Samstag Kindern aus den Werken des damals verbotenen Schriftstellers vorgelesen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Erich Kästner wurde mit Kinderbüchern wie „Emil und die Detektive“, „Pünktchen und Anton“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“ bekannt. Er schrieb aber auch viele humoristische und zeitkritische Gedichte.
Der Vorlese-Tag richtet sich an Kinder ab sieben Jahren. Beginn ist um 10.30 Uhr in der Kinderbibliothek der Fouqué-Bibliothek am Altstädtischen Markt 8. Auch interessierte Eltern und Großeltern sind eingeladen. Interessierte Familien sollten sich aber vorher telefonisch (03381/584213) in der Kinderbibliothek anmelden.
Die Nationalsozialisten hatten am 10. Mai 1933 mit der „Aktion wider den undeutschen Geist“ begonnen, die der Verfolgung jüdischer und pazifistischer Schriftsteller galt. In mehr als 20 Städten wurden damals tausende Werke bekannter Autoren vernichtet, darunter Bücher von Lion Feuchtwanger, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Sigmund Freund und Karl Marx.
Es sei ein merkwürdiges Gefühl, ein verbotener Schriftsteller zu sein und seine Bücher nie mehr in den Regalen und Schaufenstern der Buchläden zu sehen, schrieb Erich Kästner später. Nach dem Krieg wurde Kästner für seine Werke vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis.