Bernhard Sehring: Bernhard Sehring: Der Mann, der die Theater baute

Halle (Saale)/MZ. - Das wohl bekannteste Projekt ist das Theater des Westens in Berlin-Charlottenburg. Als Sehring 1895 damit begann, galt er in der Architektenszene bereits als Star - Sehring hatte mehrere renommierte Preise eingeheimst. Darunter einen für seine Entwürfe für die Gestaltung der Berliner Museumsinsel.

Kunst und Architektur wurden Sehring in Edderitz bei Köthen quasi in die Wiege gelegt: Er kam am 1. Juni 1855 als Sohn eines Herzoglichen Bauführers zur Welt, die Familie konnte zudem auf eine lange Schauspielertradition zurückblicken. So geprägt, besuchte Sehring erst das Gymnasium und die Kunstschule in Dessau, um anschließend Architektur zu studieren. Als Architekt in Berlin entwarf er die Bühnen in Bielefeld, Düsseldorf, Halberstadt und Cottbus sowie Wohnhäuser und Museumsbauten - etwa die Walpurgishalle in Thale. Sehring zeichnete für gewagte Umbauten verantwortlich und schuf sich einen Ruf weit über die Architekten- und Kunstszene hinaus. Ein Unglück mit fünf Toten beim Bau der Stadthalle Görlitz schädigte sein Ansehen - obwohl schuldlos - nachhaltig. Am 27. Dezember 1941 starb er in Berlin - sein Ruhm verblasste rasch.