Berlin Berlin: Noch einmal in Erichs Lampenladen?

Berlin/dpa. - «Es wird definitiv keine Verlängerung geben», sagte Sylke Bluhm von den Veranstaltern am Donnerstag. Rund 135 000 Menschen haben seit Sommer 2004 die von denZwischennutzern unter anderem unter dem Motto «Volkspalast» organisierten Konzerte, Ausstellungen, Tanzabende undTheateraufführungen im Palast besucht.
Palast-Befürworter haben für Samstag eine Demonstrationangekündigt. Mit «Todestrommeln» will sich ein Bürgerbündnis gegenden ab Januar geplanten Abriss der Ruine zur Wehr setzen. DieDemonstration führt vom Alexanderplatz zum Palast. An demProtestmarsch wollen auch der Grünen-Politiker Hans-ChristianStröbele, Petra Pau von der Linkspartei und der Regisseur LeanderHaußmann («Sonnenallee») teilnehmen. Die Initiative will den Palastmit Kulturveranstaltungen weiter nutzen - bis zu einer «realistischenKonzeption» für den vom Bundestag beschlossenen Schlossbau mit einemso genannten Humboldt-Forum.
Für die Finissage hat der Dresdner Künstler Holger John eine«tragische Performance» zwischen Gemälden, Installationen,Fotografien und Skulpturen angekündigt. Im dem ungeheizten Gebäudewerden unter anderem Countertenor Alexander Schneider singen und derSolist Konstantin Manaev seinem Violoncello «sinnliches Weinen»entlocken. Die Ausstellung «Fraktale IV» zeigte seit Mitte SeptemberWerke, in denen sich Künstler mit dem Thema Tod auseinander setzen.
Der Palast war früher Sitz des DDR-Parlaments und Schauplatzzahlreicher populärer Publikumsveranstaltungen. Nach dem Willen desBundestages soll auf dem Schlossplatz ein Neubau mit der barockenFassade des 1950 gesprengten Hohenzollernschlosses entstehen, in demunter anderem das Humboldt-Forum mit wissenschaftlichen Einrichtungenund Museen einziehen sollen. Die Finanzierung des Projekts istallerdings noch offen.
Die Ausstellung ist am Samstag von 10.00 Uhr an geöffnet. DieFinissage mit Open End beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt kostet 5Euro.