Berlin Berlin: Königin Nofretete ist auf die Museumsinsel zurückgekehrt

Berlin/dpa. - Der weltberühmte Kopf aus dem Jahr 1347 v. Chr. war 1939 zum Schutz vor Bombenangriffen ausgelagert worden und wurde dann 40 Jahre im Östlichen Stülerbau am Schloss Charlottenburg gezeigt.
Neben der Büste von Königin Nofretete, Gemahlin von König Echnatonund Stiefmutter des Tut-ench-Amun, sind weitere 1200 ägyptischeKunstschätze ausgestellt. Dazu zählen Sarkophage und Juwelen, Papyri,Skulpturen und Tonscherben. Im Jahr 2009 wird die Sammlung erneutumziehen und ihren endgültigen Platz dann im benachbarten NeuenMuseum finden, das zurzeit renoviert wird. Etwa 50 Prozent desBestandes der ägyptischen Sammlung könne deshalb im Moment noch nichtgezeigt werden, sagte Wildung. Das Neue Museum beherbergte dieSammlung von 1850 bis zu ihrer Evakuierung 1939.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) betonte, dieBundesregierung stehe zu der Herausforderung des Wiederaufbaus derMuseumsinsel. «Wir verteidigen die Sanierung und Erweiterung allerTeile der Museumsinsel und wollen sie mit einer "ArchäologischenPromenade" verbinden», erklärte Weiss zur Eröffnung laut vorabverbreitetem Redetext. Ende August will Weiss zusammen mitBundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) eine Machbarkeitsstudie zumgeplanten Humboldt-Forum auf dem Schlossareal vorstellen, dasMuseumsbestände mit wissenschaftlichen Einrichtungen kombinieren soll.
«Mit der Rückkehr der Ägyptischen Sammlungen schließen wir eineder ärgsten Kriegswunden der Staatlichen Museen», sagte Weiss. Nachdem Zweiten Weltkrieg fand die geteilte ägyptische Sammlung im Ost-Berliner Bodemuseum und im Stülerbau im Westteil der Stadt Platz.«Das Alte Museum ist jetzt wirklich wieder ein Universalmuseum derAntike», sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin,Peter-Klaus Schuster.
Die Nofretete-Büste war in der Nacht zum Freitag unter scharfenSicherheitsvorkehrungen vom Kulturforum am Potsdamer Platz in dasetwa vier Kilometer entfernte Alte Museum auf der Spreeinseltransportiert worden. An der provisorischen Zwischenstation amKulturforum hatten seit März rund 120 000 Menschen die Schöne vom Nilbewundert.