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Berlin Berlin: Illustrierte Mauer-Geschichte am Checkpoint Charlie

04.08.2006, 12:39
Auf knapp 300 Metern sollen die seit langem geplante Bildergalerie zur Mauergeschichte mit 175 Abbildungen sowie Kommentare in Deutsch und Englisch den Ort als Schauplatz der direkten Konfrontation zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion verdeutlichen. (Foto: dpa)
Auf knapp 300 Metern sollen die seit langem geplante Bildergalerie zur Mauergeschichte mit 175 Abbildungen sowie Kommentare in Deutsch und Englisch den Ort als Schauplatz der direkten Konfrontation zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion verdeutlichen. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Der Alliierten-Übergang sei zudem Schauplatz der direkten Konfrontation zwischen denUSA und der damaligen Sowjetunion gewesen. Die Junge Unionprotestierte mit Plakaten gegen die Ausstellung, die aus ihrer Sichteinem Gedenken an die Mauertoten nicht gerecht wird.

Auf knapp 300 Metern Länge wurden Tafeln mit 175 Abbildungen sowieKommentaren in Deutsch und Englisch aufgestellt. Ein Kapitel befasstsich mit den Toten an Mauer und Stacheldraht, deren genaue Zahl nochimmer nicht genau feststehe. 125 Fälle wurden bereits dokumentiert.Auch geglückte und misslungene Fluchten über die rund 155 Kilometerlange Grenze zu West-Berlin werden dargestellt.

Die Tafeln verdecken Brachflächen, auf denen eines Tages einständiger Erinnerungsort eingerichtet werden soll, der an dieinternationale Dimension der Berliner Mauer erinnert. Mit demVerwalter der Grundstücke sei vereinbart worden, dass die Open-Air-Galerie zunächst drei Jahre stehen bleiben darf, sagte Flierl. Wannein Museum des Kalten Krieges entsteht, sei noch unklar. Ein solchesMuseum, das die CDU ablehnt, wird vom Zentrum für ZeithistorischeForschung befürwortet.

Die knapp 200 000 Euro teure Galeriewand ist Teil des vom Senatbeschlossenen Konzepts zur Erinnerung an die Berliner Mauer. Errechne nicht damit, dass sich das Abgeordnetenhaus noch vor dem Endeder Legislatur mit dem Mauerkonzept befasse, sagte Flierl der dpa. Am17. September wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt.

Flierl versteht die Ausstellung nach eigenen Worten auch als«notwendige und und respektvolle Ergänzung des privaten Mauermuseums»von Alexandra Hildebrandt am Checkpoint. Ihre private Installationmit rund 1000 Holzkreuzen und einem nachgebauten Mauerstück am selbenOrt war im Vorjahr abmontiert worden. Kritiker hatten Hildebrandtvorgeworfen, ein historische unwahres «Disneyland» des Gedenkens andie Mauertoten aufzubauen.

Hildebrandt kommt auf einer Tafel der neuen Bildergalerie selbstzu Wort. Sie schreibt dort, der rot-rote Senat habe ihre Installationaus «politischen Gründen brutal abgerissen». Am Freitag sagte dieWitwe von Mauermuseums-Gründer Rainer Hildebrandt, sie lehne dieBilder-Schau ab. CDU-Generalsekretär Frank Henkel sagte der dpa, dieGrausamkeit der Teilung werde nicht deutlich. Zudem werde dieVerantwortung der SED-Diktatur für das Grenzregime verniedlicht.

Ein Tourist betrachtet ein großes Foto des ehemaligen Grenzübergangs Checkpoint Charlie in Berlin vom November 1989. (Foto: dpa)
Ein Tourist betrachtet ein großes Foto des ehemaligen Grenzübergangs Checkpoint Charlie in Berlin vom November 1989. (Foto: dpa)
dpa