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Berlin Berlin: Ausstellung zu Hitlers «Germania»-Plänen wird eröffnet

15.03.2008, 15:19
In der Ausstellung «Mythos Germania - Schatten und Spuren der Reichshauptstadt» wird das Brandenburger Tor in Berlin dem Modell der «Halle des Volkes» hinter einer Plexiglasscheibe im Größenvergleich gegenüber gestellt. (Foto: dpa)
In der Ausstellung «Mythos Germania - Schatten und Spuren der Reichshauptstadt» wird das Brandenburger Tor in Berlin dem Modell der «Halle des Volkes» hinter einer Plexiglasscheibe im Größenvergleich gegenüber gestellt. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - In Berlin ist am Samstag eine Ausstellung überdie Pläne der Nationalsozialisten zum Umbau der Hauptstadt eröffnetworden. Bis zum frühen Nachmittag hätten mehrere hundert Menschen dieSchau mit dem Titel «Mythos Germania» besucht, sagte ein Sprecher desOrganisators. In einem Pavillon nahe dem Holocaust-Mahnmal in Mittewerden auf 400 Quadratmetern Pläne und Modelle gezeigt sowieHördokumente vorgestellt. Zu sehen ist etwa ein Modell der «GroßenHalle», die 320 Meter hoch sein und 180 000 Sitzplätze haben sollte.

Adolf Hitler und der Architekt Albert Speer wollten Berlin zurmonumentalen Welthauptstadt «Germania» umbauen.

Auf einer Nord-Süd-Achse zwischen dem heutigen Bahnhof Südkreuzund der Luxemburger Straße in Wedding sollte ein Triumphbogenerrichtet werden, der die deutsche Niederlage des Ersten Weltkriegszu einem Sieg umdeuten sollte.

«Mythos Germania» informiert auch über die praktischenKonsequenzen, die eine Verwirklichung der Bauten für den Alltag derBerliner gehabt hätte. So sollten laut den Ausstellungsmachern 80 000Wohnungen abgerissen und mehr als 100 000 Menschen umgesiedeltwerden. Nichtjüdische Berliner hätten nach den Plänen der Nazis dieWohnungen deportierter Juden bezogen. Die Ausstellung ist täglichgeöffnet und bis zum Jahresende zu sehen.